Chlamydiase ist eine sexuell übertragene Infektion, die weltweit zu den am weitesten verbreiteten Geschlechtskrankheiten zählt. In Deutschland ist sie die am häufigsten beim Geschlechtsverkehr übertragenen Krankheit, die vor allem jungen Menschen unter 25 Jahren betrifft. In den letzten Jahren steigt aber auch die Anzahl der Infektionen bei Menschen, die älter als 40 Jahre sind. Das Bakterium, das für die Übertragung und Ausbreitung von Chlamydien verantwortlich ist, nennt sich Chlamydia Trachomatis. In Europa assoziiert man diese Bakterien vor allem mit einer Geschlechtskrankheit Chlamydiase. In den Tropen sind sie vor allem als Verursacher der Augenkrankheit Trachom bekannt, die vorrangig durch schlechte hygienische Bedingungen hervorgerufen wird.
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Was sind Chlamydien?
Die Bakterien attackieren Zellen in der Harnröhre und dem Gebärmutterhals. Sie können aber auch bis zum Rektum oder in die Kehle vordringen. Chlamydien sind ansteckend. Wie alle anderen Geschlechtskrankheiten werden sie beim ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen.
Wie kommt es zur Chlamydien Übertragung?
Die Übertragung ist beim analen, oralen und vaginalen Verkehr möglich. Auch das Teilen von Sexspielzeugen kann durch den Austausch von Körperflüssigkeiten zu einer Übertragung der Bakterien führen. Die Gefahr der Ansteckung besteht bei allen sexuellen Praktiken, bei denen es zu direkten Schleimhautkontakt mit erkrankten Schmleimhäuten oder infektiösen Körperflüssigkeiten kommt.
Eine Ansteckung mit Chlamydiase beim ungeschützten Geschlechtsverkehr ist nicht möglich, wenn keiner der beiden Geschlechtspartner infiziert ist. Chlamydien können dann übertragen werden, wenn der Partner mit der Geschlechtskrankheit infiziert ist und beim Sex kein Kondom zur Verhütung genutzt wird. Sobald erste Anzeichen von Chlamydien auftreten oder ein Sexualpartner von der Infektion betroffen ist, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Dieser kann einen Test für eine Infektion durchführen. Wenn die Geschlechtskrankheit nicht behandelt wird, kann das zu ernsten Spätfolgen führen und die Gefahr besteht, dass beim ungeschützten Geschlechtsverkehr weitere Menschen infiziert werden. Unbehandelte Chlamydiase kann sowohl bei Männern als auch bei Frauen zu Unfruchtbarkeit führen.
Der einfachste Weg, eine Infektion mit Chlamydien zu vermeiden, ist es ein Kondom zu benutzen. Auch in einer festen Beziehung sollte solange mit einem Kondom verhütet werden, bis ausgeschlossen ist, dass einer der beiden Partner infiziert ist. Das Kondom sollte sowohl beim vaginalen, analen als auch oralen Geschlechtsverkehr zum Schutz getragen werden. Auch ein Sexspielzeug sollte mit einem Kondom überzogen werden. Bei häufig wechselnden Geschlechtspartner ist ein Kondom Pflicht, um sich vor Chlamydien und anderen Krankheiten zu schützen oder diese nicht an andere zu übertragen.
Was sind die Chlamydien Symptome?
Die Symptome von Chlamydiase sind meistens nicht sehr offensichtlich und es ist gut möglich, dass sie einem gar nicht auffallen. Man kann also sehr lange Zeit mit einer Infektion herumlaufen, ohne es zu wissen. Es ist gut möglich, dass die Infektion so auf viele andere übertragen wird, da man glaubt sich nicht schützen zu müssen.
Die ersten Symptome treten in der Regel 7 bis 21 Tage nach der Infektion auf. Die Bakterien können wässrigen bis eitrigen Ausfluss aus der Scheide, dem Penis oder dem Po verursachen. Sie können zu Schmerzen und Brennen beim Urinieren, zu Schmerzen beim Vaginalsex oder Analsex und zu Zwischenblutungen führen. Sollte mindestens eines dieser Symptome auftreten, ist eine Konsultation mit einem Arzt ratsam. Dieser kann testen, ob eine Infektion vorliegt.1
Sollte sich der Bedacht bestätigen und eine Erkankung vorliegen, ist es wichtig, dass alle Sexualpartner benachrichtigt werden, mit denen man ungeschützten Geschlechtsverkehr hatte. Denn die Wahrscheinlichkeit ist sehr groß, dass diese ebenfalls mit Chlamydien infiziert sind. Da die Symptome von Chlamydiase selten offensichtlich auftreten, werden die meisten Sexualpartner im Zweifel gar nicht merken, dass sie angesteckt wurden. Dies führt widerum dazu, dass sie andere Menschen infizieren. Es sollte deshalb niemanden peinlich sein, andere über die Infektion aufzuklären. Ganz im Gegenteil kann man damit helfen, Langzeitschäden wie Unfruchtbarkeit bei anderen zu verhindern, indem sie sich frühzeitig in Behandlung geben können.
Wie kann man Chlamydien diagnostizieren?
Der Arzt diagnostiziert eine Infektion mit Chlamydien, in dem er bei Männer einen Pfropf in die Harnröhre und bei Frauen in den Gebärmutterhals einführt, um einen Abstrich der Flüßigkeiten zu machen. Der häufigste Weg für eine Diagnose ist aber ein Urintest. Für sexuell aktive Frauen unter 25 Jahren ist dieser einmal im Jahr kostenlos. Als Frau ist es zudem möglich einen Pipettentest durchzuführen. Dafür wird ein Abstrich der Scheidenflüssigkeit entnommen. Nach drei Tagen bis zu einer Woche ist die Flüssigkeit oder der Urin ausgewertet. Eine gründliche Untersuchung und zweifelsfreie Diagnose der Geschlechtskrankheit ist sehr wichtig, denn häufig ähneln ihre Smyptome einer Gonorrhoe. Die Gonorrhoe ist zwar auch eine Krankheit, die beim ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen wird. Allerdings muss sie ganz anders behandelt werden. Den Bakterien, die Chlamydien verursachen, kann man in der Regel leichter zu Leibe rücken.
Im Internet kann man auch Schnelltests für Chlamydien bestellen, um sich diskret zu Hause zu testen. Diese Tests sind nicht schädlich. Allerdings sind sich auch nicht immer verlässlich und ersetzen keinen Besuch beim Arzt.
Wie funktioniert die Chlamydien Behandlung?
Die Behandlung von Chlamydiase ist recht einfach und geht ziemlich schnell. Es reicht Antibiotika einzunehmen. Zwei Sorten von Antibiotika sind geeignet: Makrolid- und Tetracyclin Antibiotika. Ungefähr sieben bis zehn Tage nach der Behandlung sind die Chlamydien verschwunden. Es ist wichtig in der gesamten Zeit entweder ganz auf Sex zu verzichten oder ein Kondom zu benutzen, um eine Übertragung auf den Sexualpartner zu verhindern.
Bei einer Infektion mit Chlamydien ist es wichtig, so schnell wie möglich gegen sie vorzugehen. Je länger die Infektion Zeit hat sich auszubreiten, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit auf irreversible Folgeschäden. Zum einen ist besteht die Gefahr, dass bei ungeschützten Sex, eine Übertragung der Infektion auf andere stattfindet. Zum Anderen droht im schlimmsten Fall, sowohl bei Männern als auch bei Frauen, dass sie zeugungsunfähig werden.
Wie funktioniert die Chlamydien Therapie mit Tabletten?
Zur Behandlung von Chlamydien eignen sich Makrolid-Antibiotika und Tectracyclin-Antibiotika. Sie werden als Tabletten eingenommen. Um sie zu einnehmen zu können, ist ein Rezept von einem Arzt nötig, der im Vorfeld prüft, ob tatsächlich eine Infektion mit Chlamydien vorliegt und dann entscheidet, welche Antibiotika verschrieben werden.
Für viele Menschen ist es peinlich, mit einem Verdacht auf sexuell übertragbare Krankheiten zu einem Arzt zu gehen. Sie suchen stattdessen lieber online nach einer Lösung für ihre Symptome. Im Internet finden sich zahlreiche Angebote zur Behandlung und zum Test von Chlamydien. Es gibt Heimtests, die angeblich zuverlässig anzeigen, ob eine Infektion vorliegt. Sollte sich der Verdacht bestätigen, finden sich mindestens ebenso viele Angebote an Pillen gegen Chlamydien. Anstatt zum Arzt zu gehen und ein Rezept zu bekommen, kann man im Internet teilweise rezeptfrei Antibiotika bestellen.
Online gibt es unzählige Anbieter für Tabletten gegen Chlamydien.Es ist allerdings häufig unklar, was diese Tabletten enthalten und wie sie hergestellt werden. Häufig bleiben sie wirkungslos oder haben im schlimmsten Fall schwerwiegende gesundheitliche Folgen. Wenn sie keine Wirkung haben, die Betroffenen aber trotzdem glauben, infektionsfrei zu sein, setzen sie weiterhin andere Menschen dem Risiko aus, sich bei ihnen anzustecken, falls sie ungeschützten Geschlechtsverkehr haben.
Die sicherste Methode ist deshalb, einen Arzt zu konsultieren, wenn Symptome von Chlamydien auftreten und behandelt werden müssen. Nur so schützt man sich selbst und andere vor gesundheitlichen Gefahren.
Chlamydien beim Mann
Männer, die ungeschützten Geschlechtsverkehr mit einem Partner haben, der mit Chlamydien infiziert ist, erkranken in 20 Prozent der Fälle nach dem ersten Geschlechtsverkehr selber an der Infektion. 25 bis 50 Prozent von ihnen werden das aber gar nicht merken, da sie keine Symptome bemerken.
Die Symptome von Chlamydien zu erkennen ist sehr schwierig. Nichtsdestotrotz gibt es einige Hinweise auf die Infektion, die zum Läuten der Alarmglocken führen sollten. Dazu gehören ein weißer oder klarer Ausfluss aus der Spitze des Penis, Schmerzen oder Brennen beim Urinieren oder Schmerzen im Bereich des Hodens. Sollte eines dieser Symptome auftreten, ist ein Arztbesuch Pflicht, um sich auf eine Geschlechtskrankheit untersuchen zu lassen. Zusätzlich können Schmerzen und Blutungen aus dem Rektum, Halsschmerzen und Augententzündeungen Anzeichen für Chlamydien sein.
Wenn die Chlamydien bei Männern nicht behandelt werden, kann das zu Unfruchtbarkeit führen, denn Chlamydien können das männliche Sperma zerstören. Auch Entzündungen in Nebenhoden, die durch die Infektion hervorgerufen werden, können unbehandelt zu Unfruchtbarkeit führen. Chlamydiase wirkt sich negativ auf die Qualität des Spermas aus. Das Sperma infizierter Männer ist zu 80 Prozent häufiger beschädigt als das infektionsfreier Männer.
Darum ist es sehr wichtig, bei den kleinsten Anzeichen einer Ansteckung einen Arzt aufzusuchen, um sich testen zu lassen. Das passiert entweder anhand einer Urinprobe oder durch einen Abstrich aus der Harnröhre des Penis. Die Proben sind nach einigen Tagen ausgewertet. Sollte der Test positiv für Chlamydien sein, kann der Arzt zur Behandlung Antibiotika verschreiben. Diese müssen nur über einen kurzen Zeitraum eingenommen werden.
Bei jeder Infektion mit Chlamydien ist es sehr wichtig die Partner zu informieren, mit denen man ungeschützten Geschlechtsverkehr hatte. In den meisten Fällen haben sie keine Symptome entdeckt, können aber infiziert sein und sollten sich bei einem Arzt testen lassen. Weibliche Sexualpartnerinnen infizieren sich schneller als Männern und sollten sofort informiert werden.
Die Symptome von Chlamydien bei Frauen
Bei ungeschützten Geschlechtsverkehr mit einer von Chlamydien infizierten Personen wird in 40 Prozent der Fälle der Infekt auf die Frau übertragen – und zwar auch schon beim ersten sexuellen Kontakt. Eine von 20 Frauen ist schon mal mit Chlamydien infiziert gewesen, doch nur etwa 30 Prozent der Betroffenen haben die Symptome der Krankheit bemerkt.
Falls eines der folgenden Symptome auftritt, sollte ein Arzt aufgesucht werden und ein Test durchgeführt werden, ob eine Infektion mit Chlamydien vorliegt. Anzeichen für Chlamydien können gelbe oder milchige Ausflüsse aus der Vagina oder brennende Schmerzen beim Urinieren sein. Auch wenn man häufiger als sonst das Gefühl verspürt, auf Toilette zu müssen, kann das ein Anzeichen für eine Infektion sein. Ist sie schon weiter fortgeschritten, kann es zu Schmerzen und Blutungen während des Sex kommen. Auch Fieber, Übelkeit und Schmerzen in der Hüfte können auftreten.
Im schlimmsten Fall können die Bakterien bei Frauen zu einer Eileiterentzündung führen. Befruchtete Eizellen gelangen dann nur schwer durch die Eileiter in die Gebärmutter. Für Frauen kann es dann sehr unwahrscheinlich sein, schwanger zu werden. Im schlimmsten Fall ist eine Schwangerschaft gar nicht mehr möglich und die Frau ist unfruchtbar.
Falls Symptome von Chlamydien auftreten oder sich herausstellt, dass ein Sexualpartner infiziert ist, sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden. Für Frauen unter 25 ist ein Test einmal im Jahr kostenlos und wird von den Krankenkassen bezahlt. Durch einen Urintest oder einem Abstrich von der Scheidenfküssigkeit kann innerhalb weniger Tage festgestellt werden, ob eine Infektion vorliegt. Sollte der Test positiv ausfallen, kann der Arzt ein Rezept für Antibiotika ausstellen. Diese müssen im Regelfall nur für wenige Tage eingenommen werden. Wenn eine Infektion mit Chlamydien diagnostiziert wird, ist es wichtig alle Sexualpartner zu benachrichtigen, mit denen man ungeschützten Geschlechtsverkehr hatte. Diese können sich dann auch testen und gegebenfalls behandeln lassen. Während der Behandlungszeit von Chlamydiase sollte auf Sex verzichtet oder mit einem Kondom verhütet werden, damit die Infektion nicht übertragen wird.
Chlamydien in der Schwangerschaft?
Wenn bei während einer Chlamydien-Infektion gleichzeitig eine Schwangerschaft vorliegt, ist es möglich, dass die Infektion auf das ungeborene Kind übertragen wird. Chlamydien begünstigen auch Komplikationen wie eine Fehlgeburt, eine Frühgeburt oder im schlimmsten Fall eine Totgeburt. Es gibt aber Möglichkeiten, die Bakterien auch während einer Schwangerschaft zu bekämpfen. Einige Antibiotika sind für Mutter und Kind gleichermaßen verträglich. Sollten Symptome auftreten, die auf eine Infektion mit Chlamydien hindeuten, sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden, um Schwangerschaftskomplikationen zu vermeiden.
Wie lang ist die Inkubationszeit von Chlamydien?
Die ersten Symptome treten 1 bis 3 Wochen nach der Infektion auf. Sobald die Erkrankung ausgebrochen ist, kann man Chlamydien beim ungeschützten Geschlechtsverkehr auf andere übertragen.
Bei den kleinsten Anzeichen einer Erkrankung von Chlamydien sollte zur Sicherheit ein Arzt aufgesucht werden. Auch wenn Unsicherheiten bezüglich einer Geschlechtserkrankung bestehen, ist ein Arzt der richtige Ansprechpartner. Chlamydien können schwerwiegende Folgen haben. Sie lassen sich jedoch schnell und einfach behandeln.
Quellen: