Haarausfall, medizinisch korrekt auch als Alopezie bezeichnet, ist ein Phänomen, dass viele Männer kennen. Ihre Haare auf den Kopf lichten sich im Laufe der Zeit und fallen permanent aus. Mit Haarverlust hatten schon die alten Griechen zu kämpfen. Die Bezeichnung Alopezie kommt vom griechischen alopex und bedeutet nichts anderes als Fuchs. Männer mit Haarausfall werden mit einem Fuchs verglichen, der regelmäßig sein Fell wechselt. Im Sommer verliert er sein Winterfell zugunsten eines leichteren Sommerfells. Das Ausfallen der Haare bei Männern beginnt meistens am Haarschopf und den Schläfen und wandert dann zur Scheitelregion des Kopfes. Die Form des Haarschwunds kann sehr unterschiedlich sein. Bei kreisrundem Haarausfall fallen die Haare kreisrund und räumlich begrenzt aus, bei diffuser Alopezie überall.1

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Ursachen für Haarausfall

Haarausfall ist auf zwei körperliche Ursachen zurückzuführen. Es gibt sowohl genetische Ursache für das Erlichten der Kopfbehaarung also auch hormonelle Ursachen.

Fehlfunktion der Schilddrüse

Eine Ursache von Haarausfall ist hormoneller Natur. Verantwortlich für Kahlköpfigkeit sind Störungen im körpereigenen Hormonhaushalt, die zu Schilddrüsenfunktionsstörungen führen. Haarschwund kann die Folge einer Schildrüsenunter- und Überfunktion sein. Häufig sind Frauen davon betroffen. Bei hormonbedingter Alopezie ist eine Behandlung mit Tabletten möglich, die für hormonellen Ersatz sorgen können.

Stressbedinges Alopezie und andere externe Gründe

Einen großen Einfluss auf den Haarwuchs hat unsere Ernährung und ein gesunder Lebenswandel. Unterernährung und Blutarmut können eine Ursache von Haarausfall sein. Auch der Mangel an Eisen und Vitaminen beeinträchtigt das Haarwachstum. Die Haare fallen diffus aus, also an allen Stellen des Kopfes. In den meisten Fällen ist diese Art des Haarausfalls aber reversibel.

Einige Patienten, die unter Diabetes Typ 2 leiden, verlieren ihre Haar aufgrund des hohen Blutzuckergehalts. Durch die schlechte Durchblutung sind die Haarfolikel nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt und bekommen nicht genug Nährstoffe. Dadurch können die Haare nicht wachsen und fallen schließlich aus. Bei 90 Prozent aller Diabetes-Erkrankungen handelt es sich um Diabetes Typ 2. Bei den Erkrankten ist der Glukosegehalt im Blut sehr hoch. Viele von ihnen leiden an Übergewicht.

Stress ist eine sehr häufige Ursache für Haarausfall. Ob alltägliche Anspannung oder durch einen psychologischen Schock verursachter Stress, beides kann zu Haarverlust führen. Durch Stress wird ein Enzym im Körper stimuliert, das für den Alterungsprozess des Haares zuständig ist. Bei Menschen ohne genetische Präsdisposition für Haarausfall hat das meistens keine sichtbare Wirkung. Anders ist das bei Menschen, die erblich vorbelastet sind. Bei ihnen kann dadurch die Kahlköpfigkeit beschleunigt werden und früher als erwartet eintreten. Daraus kann sich auch eine Art Teufelskreis entwickeln und die Angst vor dem Haarschwund kann diesen sogar beschleunigen.

Einige Medikamente können ebenfalls zum Ausfallen der Haare führen. Das bekannteste Beispiel dafür, ist die Chemotherapie. Alopezie kann auch die Folge einer Autoimmunerkrankung sein. Häufig fallen die Haar dann nur an einer Stelle des Schädels aus. Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass sich der Haarausfall auf den gesamten Kopf ausweitet. Infektionskrankheiten, Follikulitis, Ringelflechten, Pilze und Geschlechtskrankheiten können ebenfalls der Grund für ausfallende Haare sein.

Wann tritt Haarausfall auf?

Geschlechtshormone auch Androgene genannt spielen eine große Rolle während der Pubertät. Sie haben auch Einfluss auf die Veränderung des Haarwuchses, verändern das Aussehen des Haares und können durch einen Überschuss an Talg auch schnell fettendes Haar hervorrufen. Bei einigen Jugendlichen führen die Androgene auch zu Alopezie im jungen Alter. Wenn das Haar während der Pubertät dünner wird, ist damit zu rechnen, dass es im Erwachsenenalter  ausfallen wird. Alopezie ist progressiv, das heißt sie schreitet langsam voran. Von heute auf morgen fallen bei einer androgenetischen Alopezie niemanden die Haare aus. Erste Symptome treten normalerweise im Alter von 20 Jahren auf. Früher Haarausfall ist in den allermeisten Fällen erblich bedingt. Kahlköpfigkeit kann Männer jeden Alters beeinflussen.

Schätzungsweise 15 Prozent aller Männer im Alter von 20 Jahren sind von Alopezie betroffen. Im Alter von 30 Jahren sind es 30 Prozent aller Männer und ab 50 Jahren sind die Hälfte aller Männer betroffen. Wissenschaftliche Studien deuten darauf hin, dass für das Ausfallen der Haare weniger das Alter der entscheidende Faktor ist. Vielmehr sind das Erbgut und externe Faktoren die entscheidenden Ursachen für Haarausfall.

Arten von Haarausfall

Es gibt zahlreiche verschiedene Arten von Haarausfall, einige schwerer als andere und in einigen Fällen betrifft es sowohl Männer als auch Frauen. Wir beginnen mit den häufigsten:

Androgenetische Alopezie

Androgenetische Alopezie, auch abgekürzt mit AGA, betrifft sowohl Männer als auch Frauen. Es ist die häufigste Form von Haarausfall, die zu einem vollständigem Haarverlust führen kann. Es wird geschätzt, dass 70% der Männer zu irgendeinem Zeitpunkt ihres Lebens einen gewissen Grad an androgenetischer Alopezie erfahren, im Gegensatz zu 40% der Frauen.

Androgenetische Alopezie ist sowohl genetisch als auch altersbedingt.

Behandlung: Androgenetische Alopezie hat sich als die häufigste Form des Haarausfalls erwiesen und ist normalerweise am schwierigsten zu behandeln. Der Grund dafür ist, dass diese Art genetisch bedingt ist. Obwohl ein gesunder Lebensstil, der reich an notwendigen Vitaminen und Bewegung ist, den Haarausfall verlangsamen kann, ist es bei dieser Form der Alopezie ziemlich unvermeidlich.

Es gibt jedoch zahlreiche medizinisch getestete und bewährte Ergänzungen und Medikamente, die Alopezie am effektivsten verlangsamen und von vertrauenswürdigen Ärzten empfohlen werden.

Senile Involutionsalopezie – Altersalopezie

Diese Form des Haarschwunds ist hauptsächlich altersbedingt. Mit zunehmendem Alter beginnt der Prozess der Ausdünnung der Haare. Außerdem braucht es länger, um zu wachsen. Das Volumen und die Dicke der Haare werden daher mit zunehmendem Alter drastisch reduziert.

Behandlung: Diese Form des Haarausfalls ist ein normaler Teil des Alterungsprozesses und man sollte sich keine Sorgen machen. Allerdings wird eine ausgewogene Ernährung mit ausreichenden Mineralien und Vitaminen, wie Vitamin B (B-Complex wird empfohlen), Vitamin D; Zink und Fischöl-Ergänzungen empfohlen, um das Haarwachstum und die Dicke zu verbessern.

Alopezie Areata – kreisrunder Haarausfall

Auch als kreisrunder Haarausfall bezeichnet, ist Alopecia areata eine Autoimmunkrankheit, die dazu führt, dass man Haare aus verschiedenen Bereichen des Körpers verliert. Wie bei anderen Autoimmunerkrankungen beginnt das Immunsystem, den Körper anzugreifen, die Ergebnisse werden in Form von kreisförmigen Flecken in den Haaren gesehen. In etwa 2% der Fälle kann der Zustand zu einem vollständigen Haarverlust aus dem Körper führen (Alopecia universalis).

Behandlung: Diese Form der Alopezie wird mit Kortikosteroiden behandelt. Kortikosteroide sind eine Klasse von Steroidhormonen, die durch Injektion, Oral / Pillenform oder durch eine Creme verabreicht werden können. Bei Personen die an Alopecia areata leiden, konnte es bereits eine große Wirkung erzielen.

Tinea capitis

Tinea capitis ist eine Pilzinfektion, die normalerweise bei Kindern auftritt und die Kopfhaut und die Haare beeinträchtigt. Der Zustand ist durch einzelne oder mehrere Flecken im Kopf und Haarausfall gekennzeichnet. Die Kopfhaut kann auch jucken und entzündet werden. Bei Erwachsenen tritt die Krankheit eher selten auf.

Behandlung: Im Umgang mit Tinea capitis werden standardmäßig Medikamente verwendet, die zur Behandlung von Pilzen eingesetzt werden (Antimykotika).

Antimykotika schließen ein:

  • Griseofulvin (Fulvicin)
  • Itraconazol (Sporanox)
  • Ketoconazol (Nizoral)
  • Fluconazol (Diflucan)
  • Terbinafin (Lamisil)

Hinweis: Es ist wichtig, deinen Arzt vor der Einnahme der Medikamente zu konsultieren.

Haarverlust und Vitaminmangel

Ein ganz wichtiger Faktor, der gegen Haarausfall helfen kann, ist eine gesunde Ernährung. Vitaminmangel und Eisenmangel können zu Haarausfall führen. Vitamin B, Eisen und Aminosäuren sind wichtig für gesundes Haar. Im Allgemeinen helfen Produkte, die reich an tierischen und pflanzlichen Proteinen sind. Zu den Lebensmitteln, die viel Eisen, Vitamin B und Aminosäuren enthalten gehören

  • Meeresfrüchte
  • Getreide
  • Linsen
  • Nüsse
  • Rindfleisch
  • Huhn
  • Schwein

Wie funktioniert die Behandlung?

Das erste, was wir beachten müssen, ist, dass es keine magische Heilung für Kahlheit gibt. Altern und Genetik spielen einfach eine zu große Rolle, was die moderne Medizin nicht beeinflussen kann. Daher wurden alle Behandlungen, die heute verfügbar sind, hergestellt, um die Haarausfallrate zu verringern (obwohl einige Männer ein Nachwachsen erfahren, diese Fälle müssen aber genauer untersucht werden).

Haarausfall wird auf biochemischer Ebene durch die Umwandlung von Testosteron in Hormon Dihydrotestosteron verursacht. Das Vorhandensein dieser Verbindung trägt zum Verschließen der Haarfollikel bei, was zu einer Abnahme der Haarproduktion und schließlich zu einem Stopp dieses Prozesses führt. Das Enzym, das als Katalysator für die Umwandlung von Testosteron in Dihydrotestosteron dient, wird 5-Alpha-Reduktase genannt. Diese Identifizierung durch Wissenschaftler war ein Wendepunkt in der Behandlung von Haarschwund.

Moderne Medikamente wie Propecia verlassen sich auf 5-Alpha-Reduktase-Hemmer wie Finasterid, um die vorher erwähnte Umwandlung von Hormonen zu verhindern. Sie erreichen dies, indem sie die übliche Aktivität des 5-Alpha-Reduktase-Enzyms stören. Infolgedessen wird der Prozess der Ausdünnung verlangsamt.

Medikamente

Bei schwerem Haarverlust eignen sich Medikamente. Diese müssen vom behandelnden Arzt verschrieben werden und sind somit rezeptpflichtig. Minoxidil ist ein Wirkstoff, der in vielen Medikamenten gegen Alopezie enthalten ist. Er eignet sich für Männer unter 65 Jahren und wird direkt auf die entsprechenden Stellen am Kopf auftgetragen.

Ein weiterer Wirkstoff ist Finasterid, der unter dem Namen Propecia vertrieben wird. Er soll den Haarausfall begrenzen und das Wachstum stimulieren. Propecia ist nicht nur eine klinisch getestete und zugelassene Haarausfallbehandlung, sondern gehört auch zu den effektivsten, die auf dem Markt zu finden sind. Der immense Erfolg wurde in den klinischen Studien angedeutet, in denen bis zu 90% der Männer bemerkenswerte Verbesserungen in Bezug auf ihren Zustand berichteten.

Gibt es irgendwelche Nebenwirkungen dieser Behandlungen?

Vielen Medikamente, die Propecia ähnlich sind, können bei einer kleinen Anzahl von Anwendern bestimmte Nebenwirkungen verursachen. Aufgrund der Interferenz mit dem männlichen Sexualhormon und verwandten Verbindungen ist bekannt, dass diese Medikamente eine Abnahme der Lust auf Sex, eine erektilen Dysfunktion und in einigen Fällen Angstzustände verursachen können.

Hilft Shampoo gegen Haarausfall?

Es gibt viele Hersteller, die mit Shampoos werben, das Alopezie vorbeugen soll. Tatsächlich gibt es keine wissenschaftlichen Studien, die belegen, dass Shampoo gegen Haarausfall helfen kann. Bei starker Alopezie sollte ein Arzt aufgesucht werden, um die richtige Behandlungsmethode zu wählen. Shampoos gegen Haarausfall sind normalerweise nicht schädlich. Im Zweifelsfall kann man sie also einfach ausprobieren.

Die Wahl des richtigen Shampoos zur Bekämpfung von Alopezie ist entscheidend. Das richtige Haarshampoo gibt deinem Haar die Nährstoffe geben, die es braucht, um stark zu bleiben, während es die Kopfhaut beruhigt, falls es beschädigt wird.

Qualitäts Haarshampoo hat folgende Inhaltsstoffe:

  • Ketoconazol
  • Biotin
  • Sägelpalmen-Extrakt (Sabel)

Ist eine Haartransplantation die Lösung?

Bei einer Haartransplantation stellen sich oftmals viele Fragen: Wie viel kostet eine Haartransplantation? Deckt meine Versicherung das ab? Was soll ich tun, wenn ich mit den Ergebnissen nicht zufrieden bin?

Was kostet eine Haartransplantation?

Es ist allgemein bekannt, dass eine Haartransplantation sehr kostenintensiv ist. Die durchschnittlichen Kosten einer Haartransplantation liegen im Bereich von ca. 2500 Euro bis 11500 Euro. Eine durchschnittliche Haartransplantation kostet circa 6580 Euro. Allerdings hängt dies natürlich von vielen weiteren Faktoren ab zum Beispiel von der Schwere deines Haarverlusts, der Klinik und des Arztes.2

Quellen: 

  1. Haarverlust bei Frauen und Männern – Apotheken Umschau
  2. Verpflanzung der Haare – Apotheken Umschau