Eine Harnröhrenentzündung ist eine Form der Harnwegsinfektion, bei der – wie der Name schon sagt – die Harnröhre entzündet wird. Es kann unangenehm und schmerzhaft sein, aber es ist relativ einfach zu behandeln.
Die Harnröhre ist ein Teil des Harnsystems, das den Urin aus der Blase und aus dem Körper herausführt. Es ist somit der erste Teil des Harnsystems und kann leicht mit Bakterien infiziert werden, die eine Entzündung verursachen können.
Was ist auf dieser Seite:
Sowohl Männer als auch Frauen können von einer Harnröhrenentzündung betroffen sein und es gibt oft eine zugrunde liegende Ursache der Infektion. Zum Beispiel können sexuell übertragbare Krankheiten wie Gonorrhoe – auch Tripper genannt – und Chlamydien die Ursache der Symptome sein. Eine Harnröhrenentzündung wird nicht als sexuell übertragbare Krankheit (STI) kategorisiert, aber in vielen Fällen wird sie tatsächlich durch Geschlechtsverkehr übertragen.
Was verursacht eine Harnröhrenentzündung?
Der Zustand wird durch eine Entzündung der Harnröhre verursacht, die eine Infektion des ersten Stadiums des Harnsystems ist. Die Infektion kann durch eine bakterielle Störung verursacht werden. Es gibt hauptsächlich drei Arten von Bakterien, die Probleme in den Harnwegen verursachen 1
- Chlamydia trachomatis, ein Bakterium, das auch die Geschlechtskrankheit Chlamydien verursacht. Die meisten Harnröhrenentzündungen werden durch diese Bakterien verursacht.
- Gonokokken, das ist ein Bakterium, das auch die Geschlechtskrankheit Gonorrhoe (Tripper) auslöst. In den letzten Jahren ist diese Erkrankung stetig angestiegen, weshalb man auch eine Zunahme der Entzündung der Harnröhre durch diese Bakterien beobachten kann.
- E. coli Bakterien, die unter anderem in Fäkalien gefunden werden können. Besonders Frauen sind von diesen Bakterien als Ursache einer Harnröhrenentzündung betroffen, da Bakterien aus dem Rektum einfacher in die Harnröhre gelangen können als bei Männern.
Es müssen nicht unbedingt Bakterien sein, die die Infektion verursachen. Herpes kann auch eine Ursache des Problems sein, auch wenn es eigentlich eine Virusinfektion ist. Wenn kein spezifische Ursache für die Entzündung der Harnröhre gefunden wird, wird sie oft als unspezifische Harnröhrenentzündung oder als nicht-gonorrhoische Urethritis bezeichnet.
Bei Frauen könnte es auch durch eine Reizung des Zervixschleims verursacht werden. Die Reizung kann durch Geschlechtsverkehr entstehen. Auch andere Arten von Reizungen können bei Männern und Frauen zu Entzündungen führen.
Was sind die Symptome einer Harnröhrenentzündung?
Urethritis kann verschiedene Symptome bei dir auslösen, abhängig davon, ob Frau oder Mann und welche Bakterien die Probleme verursachen. Die häufigsten Symptome sind:
- Schmerzhaftes Urinieren
- Schwierigkeiten beim Wasserlassen
- Schmerzen, Unwohlsein und Juckreiz, auch wenn du nicht urinierst
- Schmerzen und Beschwerden beim Geschlechtsverkehr
- Ausfluss aus dem Penis oder der Vagina
- Bei Männern kann Blut im Urin oder im Sperma sein
Die Symptome können auch von anderen Ursachen als der Urethritis abhängen, deshalb ist es wichtig, gründlich zu kontrollieren, was die Probleme verursacht.
Nicht jeder hat bei einer Entzündung der Harnröhre auch automatisch entsprechende Symptome. Es ist auch wichtig darauf hinzuweisen, dass viele, die von dieser Krankheit betroffen sind, es nicht von einer Geschlechtskrankheit wie Chlamydien oder Gonorrhoe bekommen haben.
Urethritis bei Männern und Frauen: Beeinflusst es Geschlechter unterschiedlich?
Da die Urethritis häufig durch eine Geschlechtskrankheit verursacht wird, sind die meisten Menschen aufgrund von ungeschütztem Geschlechtsverkehr betroffen. Wenn du Geschlechtsverkehr mit jemandem hast, der Chlamydien oder Gonorrhoe hat, ist das Risiko, dass du an dieser Krankheit erkrankst, relativ hoch. Diese Geschlechtskrankheiten können sich zu einer Entzündung in der Harnröhre entwickeln.
Eine Geschlechtskrankheit ist der häufigste Grund für Männer an einer Entzündung der Harnröhre zu erkranken. Betroffen sind vor allem junge Männer zwischen 20 und 34 Jahren.
Du kannst die Erkrankung auch bekommen, ohne dass sie durch eine Geschlechtskrankheit verursacht wird. Die meisten Frauen bekommen die Entzündung, wenn Bakterien aus dem Rektum andere Teile des Vaginalbereichs erreicht haben.
Harnwegsinfektion: Der Unterschied zwischen Zystitis und Urethritis
Die Symptome von einer Harnröhrenentzündung (Urethritis) und einer Blasenentzündung (Zystitis) können sehr ähnlich sein. Beide Erkrankungen gehören zur Kategorie der Harnwegsinfektionen (HWI). Es gibt Unterschiede zwischen den Entzündungen, außerdem haben beide unterschiedliche Ursachen.
Eine Blasenentzündung – auch Zystitis genannt – wird, im Vergleich zur Harnröhrenentzündung durch unkontrollierte Erkrankungen verursacht. Sie kann beispielsweise durch Analsex und folgendem vaginalen Sex verursacht werden, somit dienen Bakterien aus dem Rektum als Ursache einer Blasenentzündung.
Ist die Erkrankung gefährlich?
Eine Infektion in den Harnwegen ist nicht gefährlich, aber sie kann sich zu anderen schweren Erkrankungen entwickeln. Wenn die Entzündung auf die Blase übertragen wird, kann eine Zystitis auftreten, die sich später zu einer Nierenbeckenentzündung (Pyelitis) entwickeln kann, wenn sie nicht behandelt wird. Dies kann zu ernsthaften Komplikationen führen.
Darüber hinaus können die zugrunde liegenden Erkrankungen wie Chlamydien und Gonorrhoe im schlimmsten Fall zu Unfruchtbarkeit führen. Dies kann für viele ein ernstes Problem darstellen.
Wenn du glaubst, dass du unter den Symptomen dieser Erkrankung leidest, ist es wichtig, dass diese so schnell wie möglich behandelt werden, um weitere Komplikationen zu vermeiden. EIne richtige Behandlung bedeutet, dass du die lästigen Symptome los wirst und andere Personen nicht mehr anstecken kannst.
Behandlung
Abhängig davon, was die Ursache der Entzündung ist, gibt es verschiedene Behandlungen. Oft reicht eine Antibiotikabehandlung aus, damit die Infektion verschwindet. Da Geschlechtskrankheiten die Ursache der Infektion sein können, ist es wichtig, dass ausreichend Tests gemacht werden und dass du die richtige Diagnose bekommst.
Ein Arzt oder Gynäkologe kann dich auf Krankheiten wie Chlamydien, Gonorrhoe und Herpes untersuchen und herausfinden, ob die Infektion durch diese verursacht wird. Nicht immer lässt sich eine genau Ursache finden, was vor allem der Fall sein kann, wenn der Zervixschleim gereizt ist. Es ist in jedem Fall eine gute Idee, alle möglichen Ursachen auszuschließen.
Chlamydien als Ursache für eine Harnröhrenentzündung
Wenn eine Chlamydien-Infektion der Grund ist, dass du an einer Urethritis erleidest, wird Antibiotika verwendet, um die Chlamydia-Bakterien zu bekämpfen. Einige häufig verschriebene Medikamente sind Azithromycin, das in einer einzigen Dosis genommen wird, und Doxycyclin, eine Behandlung, die etwa eine Woche dauert. Unabhängig davon, welche Medizin du einnimmst, wirst du eine Woche nach Beginn der Behandlung nicht mehr ansteckend sein.
Gonokokken (Tripper)
Wenn eine Gonorrhö-Infektion deine Urethritis verursacht hat, benötigst du eine Kombination verschiedener Antibiotika. Da die Gonokokken-Bakterien resistent gegen Penicillin sind, müssen mehrere Arten von Antibiotika verwendet werden.
Herpes als Ursache
Wenn Herpes der Grund Erkrankung ist, ist die Behandlung ein bisschen komplizierter. Das Herpes-Virus selbst kann nicht behandelt werden, aber das Wiederaufkommen kann mit verschiedenen Medikamenten behandelt werden, zum Beispiel Famvir.
Eine Harnröhrenentzündung vorbeugen
Es gibt viele Möglichkeiten, wie eine Entzündung in der Harnröhre verhindert werden kann. Da es oft durch Geschlechtsverkehr übertragen wird, kann eine Lösung sein, Sex zu vermeiden. Dies ist für die meisten Menschen keine realistische Lösung, daher kannst du stattdessen folgende Vorschläge folgen:
- Verwende ein Kondom oder einen anderen Schutz gegen Geschlechtskrankheiten oder stelle sicher, dass du und dein Partner negativ auf derartige Krankheiten getestet seid
- Niemals beim Stuhlgang vom Rektum abwischen. Dadurch werden Bakterien in Bereiche gebracht, die infiziert werden können
- Gehe nach dem Geschlechtsverkehr ins Badezimmer, das spült die Harnröhre
- Trink viel Wasser
- Vermeide Parfums oder ähnliche Produkte im Genitalbereich
- Suche deinen Hausarzt auf, wenn du Symptome in deinem Genitalbereich hast
- Wenn bei dir eine Geschlechtskrankheit festgestellt wurde, solltest du das deine Sexualpartner immer wissen lassen, damit sie getestet und behandelt werden können, wenn sie dieselbe Krankheit haben.2
Quellen:
