Feigwarzen oder Genitalwarzen, wie sie auch genannt werden, sind eine sexuell übertragene Infektionskrankheit. Medizinisch richtig werden sie als Condylomata Acuminata bezeichnet. Sowohl Männer als auch Frauen sind von ihr betroffen. Die Infektion wird durch den HPV-Virus verursacht. HPV steht für Humane Papillomaviren. Das sind hoch ansteckende Viren, von den es ungefähr 100 Subtypen gibt, die in Hochrisiko- und Niedrigrisiko-Viren unterteilt sind. Fast alle Menschen, die sexuell aktiv sind, kommen im Laufe ihres Lebens einmal mit einer Art des HPV-Virus in Berührung. Bei ungeschützten vaginalen, oralen oder analen Geschlechtsverkehr ist die Gefahr, sich zu infizieren sehr hoch. Ist der Sexualpartner Träger der Viren, ist die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung schon beim ersten ungeschützten Geschlechtsverkehr sehr wahrscheinlich. Feigwarzen sind neben Genitalherpes und Chlamydiose eine der am weitesten verbreiteten sexuell übertragbaren Erkrankungen.

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Wie kann man Feigwarzen erkennen?

Feigwarzen sind flach, können aber auch spitz verlaufen. Ihre Erscheinungsform erinnert häufig an die Form von Blumenkohl, wenn sie sich an einer Stelle häufen. Sie sind stecknadelkopfgroß und können auch einzeln auftreten. In der Regel bilden sie sich an oder in den Genitalien oder im Rektum. Sie sind selten gefährlich und schmerzen nicht, aber können einen sehr negativen Einfluss auf die sexuelle Gesundheit haben. Beim Geschlechtsverkehr sind Schmerzen durch die Genitalwarzen möglich. Zudem kann es zu juckenden Entzündungen der umliegenden Haut kommen. HPV-Viren erhöhen bei Frauen das Risiko, an Gebärmutterhalbskrebs zu erkranken. Frauen, die von Feigwarzen betroffen sind, sollten sie daher regelmäßig von ihrem Arzt überprüfen lassen.

In den letzten Jahren ist die Zahl der Betroffenen stark gestiegen. In Deutschland sind Schätzungen zufolge ungefähr zwei Prozent der sexuell aktiven Bevölkerung von Feigwarzen betroffen. Nicht alle Menschen, die vom Papillomavirus infiziert sind, bekommen Feigwarzen. Deswegen können vielen Menschen das Virus mit sich tragen, ohne es zu merken. Vermutlich 14 Prozent sexuell aktiven Menschen wissen nichts von ihrer HPV-Infektion und stellen einen großen Risikofaktor für die Ansteckung mit dem Virus dar. Besonders häufig werden Genitalwarzen bei jungen Erwachsenen im Alter von 16 bis 25 Jahren diagnostiziert.  

Was ist HPV?

HPV steht für Humane Papillomaviren. Von dem Virus gibt es über 120 bekannte Typen. Einige der Viren können zur Herausbildung von Warzen an verschiedenen Stellen des Körpers führen. Etwa 40  von ihnen werden durch ungeschützten Sexualverkehr übertragen. Darüber hinaus sind Papillomaviren für verschiedene Zellveränderungen im menschlichen Körper verantwortlich. Diese betreffen die Haut und die Schleimhäute. HPV-Viren können außerdem Krebserkrankungen im Unterleib hervorrufen. Typischerweise führen sie aber zu Gebärmutterhalskrebs.

Auch Kondome sind kein hundertprozentiger Schutz gegen Feigwarzen, da HPV auch über Hautkontakt übertragen werden kann. Trotzdem vermindert die Nutzung eines Kondoms die Wahrscheinlichkeit einer Infektion und gilt als effektiver Schutz gegen eine Ansteckung. Feigwarzen treten häufig erst einige Monate nach einer Infektion auf. Deshalb ist es wichtig, sich nach ungeschützten Geschlechtsverkehr sofort auf sexuell übertragbare Krankheiten untersuchen zu lassen. Dadurch kann verhindert werden, dass man unwissend weitere Menschen ansteckt und sich die Viren weiter ausbreiten können.

Auch wenn Genitalwarzen nicht tödlich sind, können sie schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben. Menschen, die sich mit dem Papillomavirus infiziert haben, erkranken eher an Unterleibskrebs. Deswegen sollte bei der geringsten Wahrscheinlichkeit einer Infektion, ein Arzt aufgesucht werden.

Die Feigwarzen-Symptome

Das Aussehen der Feigwarzen variiert je nach Geschlecht und Hautfarbe der Betroffenen. Sie treten in den meisten Fällen jedoch als weißliche Knötchen im Genitalbereich auf. Da die Feigwarzen erst mehrere Monate nach der Infizierung auftreten, werden die meisten Menschen gar nicht merken, dass sie am Virus erkrankt sind. Das macht die Feigwarzen so tückisch. Die ersten Symptome sind erst sichtbar, wenn die ersten Auswucherungen im Genitalbereich auftreten. Die Warzen können sehr klein, aber auch groß sein, glatt oder rauh. In der Regel ist ihr Auftreten schmerzfrei. Einige werden ein juckendes Gefühl an den betroffenen Fällen verspüren, dass ist aber nicht immer der Fall. Einige Feigwarzen treten auch unter der Haut auf, sodass sie gar nicht sichtbar werden. Betroffenen haben dann zwar Symptome ihrer Viruserkrankung, aber bemerken sie gar nicht.1 

Feigwarzen beim Mann

Bei Männern treten die genitalen Warzen in der Regel an der Vorhaut des Penis auf. Die Auswucherungen können aber auch auf dem Anus und im Rektum entstehen. In wenigen Fällen wachsen Feigwarzen auch am Hodensack oder in der Harnröhre. 

Feigwarzen bei der Frau

Bei Frauen treten Feigwarzen an der Vulva, an den Schamlippen, dem Anus oder am Rektum auf. Manchmal entwickeln sich Warzen auch in der Vagina, im Gebärmutterhals und im Inneren des Anus. In seltenen Fällen können Feigwarzen auch im Gesicht wachsen. Dann finden sie sich entweder in der Nase oder im Mund. Da einige Typen des HPV-Virus, die für Feigwarzen verantwortlich sind, in seltenen Fällen auch Gebärmutterhalskrebs verursachen, ist es gerade für Frauen wichtig, mindestens einmal im Jahr ein Vorsorge-Untersuchung beim Frauenarzt vornehmen zu lassen und die Warzen regelmäßig untersuchen zu lassen.

Was sind die Ursachen für Feigwarzen?

Die Ursache für den Ausbruch von Feigwarzen sind Humane Papillomaviren, auch als HPV-Viren geläufig. Die Viren werden durch Geschlechtsverkehr übertragen. Fast alle Infektionen, ingesamt 90 Prozent, sind Infektionen mit den HPV-Typen 6 und 11. Diese Typen führen nur in sehr seltenen Fällen zu Krebserkrankungen und gelten daher als “low-risk”-Typen der HPV-Viren. Die HPV-Typen, die zu Gebärmutterhalskrebs führen, verursachen in den meisten Fällen keine Feigwarzen. Seltene Arten des Virus können beides verursachen.

Feigwarzen verbreiten sich am häufigsten durch ungeschützten Geschlechtsverkehr. Es ist egal, ob es sich dabei um analen, vaginalen oder oralen Sex handelt. Bei ungeschützten Geschlechtsverkehr mit einer von Genitalwarzen betroffenen Person, ist die Wahrscheinlichkeit einer Infektion sehr hoch. Bei unterschiedlichen Geschlechtspartnern ist das Risiko noch größer, sich selbst oder andere zu infizieren. Wer mit Feigwarzen infiziert ist, überträgt sie bei ungeschützten Geschlechtsverkehr zu 60 Prozent an seinen Sexualpartner. Deshalb ist es sehr wichtig, bei einer Infektion mit Genitalwarzen schnell ein Arzt aufzusuchen und sich behandeln zu lassen. Die Symptome einer HPV-Infektion können zwar behandelt werden, sodass die Feigwarzen wieder verschwinden. Der Virus an sich ist nicht heilbar. Darum kann es jederzeit möglich sein, dass die Genitalwarzen wieder ausbrechen.

Bei rund einem Prozent aller sexuell aktiven Deutschen treten sichtbare Warzen im Genitalbereich auf. Sie entstehen durch Zellteilung der Viruszellen an der Hautoberfläche. Dadurch entstehen sichtbare Verdickungen, die wir als Warzen bezeichnen. Nach einer Infektion mit dem Virus dauert es im Schnitt 1 bis 6 Monate bis die Warzen ausbrechen.  

Wie kommt es zur Ansteckung mit Feigwarzen?

Wenn beim Geschlechtsverkehr mit einem Kondom verhütet wird, verringern sich die Chance an Feigwarzen zu erkranken. Es ist trotzdem möglich, dass Genitalwarzen übertragen werden, denn die Viren werden nicht nur durch den Austausch von Flüssigkeiten übertragen. Dies ist dann der Fall, wenn die Feigwarzen nicht an den Genitalien, sondern an anderen Körperstellen auftreten. Genitalwarzen werden auch über Hautkontakt übertragen, darum reicht es nicht aus, nur bei der Ejakulation des Mannes ein Kondom überzuziehen. Es sollte auch während des Oralsex verwendet werden, da die Genitalwarzen auch im Mundraum auftreten können.2 Eine erhöhte Infektionsgefahr besteht auch, wenn man sich im Genitalbereich berührt und hinterher nicht gründlich die Hände wäscht.

Zur Ansteckung mit dem Warzen reichen bereits winzige Hautschuppen der Warzen, die abfallen und sich unbemerkt verteilen. Auch sogenannte Schmierinfektionen über gemeinsam genutzte Handtücher oder Sexspielzeuge können zu einer Übertragung führen. Säuglinge können sich während der Geburt infizieren, wenn die Mutter unter Genitalwarzen leidet. Bei den Neugeborenen führt dies häufig zu Warzen im Genitalbereich und nur sehr selten zu Warzen im Mundraum.

Mittel gegen eine Feigwarzen-Übertragung

Um sich vor Feigwarzen zu schützen, sollte immer mit einem Kondom verhütet werden, wenn es zu Geschlechtsverkehr mit einem neuen Partner kommt. Falls nach dem Geschlechtsverkehr der Verdacht einer Ansteckung besteht, sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden. Brechen die Genitalwarzen sehr heftig aus, kann das ein Zeichen für eine Erkrankung des Immunsystems wie zum Beispiel HIV sein.

Eine andere Möglichkeit, sich vor Feigwarzen zu schützen, ist es, auf Intimrasuren zu verzichten. Bei Intimrasuren besteht die Gefahr, dass man die Erreger der Warzen auf eine viel größere Fläche verteilt. Dadurch vermehren sich die Warzen auf einer größeren Fläche. Um eine Verbreitung der Feigwarzen zu verhindern, ist es deshalb auch wichtig, sich nach jeder Berührung mit ihnen gründlich die Hände zu waschen.

Es gibt die Möglichkeit sich gegen einige Typen der Humanen Papillomaviren impfen zu lassen. Dazu gehören die HPV-Typen 6 und 11, die am häufigsten für den Ausbruch von Feigwarzen verantwortlich sind. Auch gegen HPV-16 und HPV-18 hilft der Impfstoff. Diese beiden Formen des Virus können Gebärmutterhalskrebs verursachen. Die Impfungen mit dem Impfstoff Gardasil sind seit Ende September 2006 in Deutschland zugelassen und werden von der Ständigen Impfkommission für Mädchen dringend empfohlen. Vor der Vollendung des 18. Lebensjahrs werden sie von der Krankenkasse übernommen. In der Regel sollte die Impfung vor dem ersten Geschlechtsverkehr ab dem Alter von 9 Jahren erfolgen. Auch Jungen können mit dem Impfstoff präventiv behandelt werden. Er kann sie vor Feigwarzen schützen. Diese Impfung wird allerdings nicht von der Krankenkasse übernommen. Sie kostet ungefähr 500 Euro. 

Die Nebenwirkungen der HPV-Impfung

Die Impfung gegen vier Typen des Humanen Papillomavirus wird vor dem ersten Geschlechtsverkehr empfohlen. Sie wollte im Idealfall zwischen dem 9. und 14. Lebensjahr erfolgen. Die Impfung wirkt aber auch nach dem ersten Geschlechtsverkehr, insofern noch keine Infektion vorliegt. Wie andere bei anderen Impfungen können Nebenwirkungen auftreten. Grundsätzlich lässt sich jedoch sagen, dass sie sehr sicher ist. Es ist möglich, dass an der Einstichstelle Rötungen und Schwellungen auftreten. Beide Reaktionen verschwinden aber mit der Zeit wieder. Einige Patienten sind nach der Impfung temporär von Kopfschmerzen, Schwindel oder Fieber betroffen. 

Die Feigwarzen-Behandlung

Feigwarzen sind für gewöhnlich einfach zu diagnostizieren. Eine simple Untersuchung von einem Arzt reicht dafür aus. Sollte der Arzt Feigwarzen diagnostizieren, kann er ein Rezept für eine Creme ausstellen, die auf den entsprechenden Stellen angewendet wird, um die Feigwarzen zu behandeln. Die Creme verhindert, dass sich die vom Virus betroffenen Zellen weiter vermehren oder wachsen. Dadurch wird eine Ausbreitung verhindert und das menschliche Immunsystem kann die Infektion bekämpfen. Während der gesamten Behandlungszeit wird geraten, auf Geschlechtsverkehr zu verzichten, um eine Übertragung auf dem Partner zu verhindern und eine unkomplizierte, schnelle Heilung der von den Feigwarzen betroffenen Stellen zu ermöglichen.

Häufig werden die Salben Wartec und Condylox gegen Feigwarzen verschrieben. Beide enthalten den Wirkstoff Podophyllotoxin. Dieser attackiert die Zellen des Virus und verhindert so, dass sich die Feigwarzen ausbreiten können. Beiden Medikamente eignen sich für kleine Warzen. Sie haben eine sehr schnelle Wirkung.

Eine andere Therapiemöglichkeit ist mit Aldara, das den Wirkstoff Imiquimod enthält. Dieses Medikament stärkt der Immunsystem im menschlichen Körper, sodass es die Genitalwarzen besser bekämpfen kann.

All diese Medikamente kann man nicht rezeptfrei kaufen. Es wird eine Verschreibung von einem Arzt benötigt, um sie in der Apotheke zu bekommen. Warzen im Genitalbereich können für die Betroffenen sehr unangenehm sein. Vielen ist es zu peinlich, damit einen Arzt aufzusuchen und sie suchen stattdessen  nach Medikamenten im Internet. Das Online-Angebot an rezeptfreien Creme ist groß. Allerdings handelt es sich bei den Präparaten häufig um schlecht gemachte Fälschungen, deren Inhaltsstoffe nicht eindeutig sind und die nicht auf ihre Wirksamkeit überprüft wurden. In schlimmen Fällen können diese Cremes nicht nur wirkungslos für die Bekämpfung der Genitalwarzen sein, sondern auch zu schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen führen.

Wenn der Verdacht auf eine Infektion mit Feigwarzen besteht, sollte daher immer ein Arzt aufgesucht werden. Nur dieser kann die richtige Diagnose stellen und die richtigen Medikamente zur Behandlung verschreiben. Das ist der schnellste Weg, um die Warzen so schnell wie möglich wieder loszuwerden.

Quellen: 

  1. HPV – WebMD
  2. HPV – Liebes Lieben