Bei einer Haartransplantation werden bei einem chirurgischen Verfahren einzelne Haarfollikel an vom Haarausfall betroffene Stellen transplantiert. Die Follikel werden an anderen Körperstellen entnommen. Sehr häufig werden sie aus Stellen am Hinterkopf entnommen und am Haaransatz eingesetzt. Das Verfahren ist minimalinvasiv. Bei richtiger Durchführung ist den Ergebnissen nicht anzusehen, dass es sich um transplantierte Haare handelt.
Haarverpflanzungen werden in den meisten Fällen bei hormonell bedingten Haarausfall vorgenommen. Das Hormon DHT – oder auch als Dihydrotestosteron bezeichnet – führt zu einem frühzeitigen Ausfall der Haarwurzel. Diese Anfälligkeit des Haarfollikels für das Hormon DHT hat genetische Ursachen und wird vererbt. Der Haarausfall betrifft nicht alle Stelle des Kopfes, sondern erfolgt meist in der Scheitelgegend. In Extremfällen dünnen die Haare soweit aus, dass nur eine Haarkranz übrigbleibt.
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Erfahrungen mit Haartransplantationen
Im Gespräch mit einem Hausarzt sollte herausgefunden werden, ob sich eine Haartransplantation überhaupt eignet, um gegen den Haarausfall vorzugehen. Das hängt vor allem von den Ursachen des Haarausfalls ab. Die beiden Standardmethoden der Haartransplantation sind die FUT – Follicular Unit Haarverpflanzungen – und die FUE – Follicular Unit Extraction.
Die moderne FUE-Methode kommt ganz ohne Skalpell und Nähte aus. Mit Hilfe eines Extraktionsinstrumentes werden einzeln Haare aus den Haarkranz entnommen und an die kahlen Stellen gesetzt. Für die Prozedur werden alle Haare auf 4 mm Länge gekürzt. Der Patient befindet sich während des gesamten Eingriffes unter lokaler Betäubung an der Entnahmestelle. Die Haarverpflanzung kann sehr langwierig sein, da jede Haarwurzel mit einer speziellen Nadel einzeln entnommen wird. Die Follikel werden in einer Nährlösung zwischengelagert und schließlich an der kahlen Stelle wieder eingepflanzt.
Etwas billiger ist die FUT-Methode. Hierbei werden dünnen Hautstreifen mit den Haarwurzeln entnommen und an die kahlen Stellen verpflanzt. Sie eignet sich vor allem, um große kahle Stellen zu behandeln, hinterlässt allerdings auch kleine Narben und ist etwas schmerzvoller als die FUE-Methode.
Erfahrungen mit der Haartransplantation zeigen, dass die Ergebnisse sehr natürlich sind. Anders als bei Medikamenten gegen Haarausfall wie zum Beispiel Propecia, kann eine Haarverpflanzung schon kahle Stellen wieder mit Haarwuchs füllen. Sie ist die mit Abstand die teuerste Methode, dafür aber auch die mit den beachtlichsten Ergebnissen.
Was wird eine Haartransplantation kosten?
Die Frage nach den Kosten einer Haarverdichtung lässt sich nicht pauschal beantworten. Der Preis für die Prozedur ist abhängig von der Methode, der Anzahl an transplantierten Haaren und natürlich dem Arzt, bei dem sie durchgeführt wird. Zwischen 2000 Euro für leichte Geheimratsecken bis zu 14 000 Euro für das Abdecken des vorderen Kopfes ist alles möglich. Preiswert ist eine Haartransplantation nicht. Je mehr Follikel verpflanzt werden sollen, desto höher wird der Preis. Eine Haartransplantation bei Haarausfall kann also einiges kosten.
Haartransplantation Vorher-Nachher-Vergleich
Unmittelbar nach der Haarverpflanzung ist mit einer Schwellung im Stirnbereich zu rechnen. Sie kann auch das Gesicht und die Augenpartie betreffen. Die Schwellung ist eine normale Nebenwirkung von der Narkose und Operationsflüßigkeit. Nach ungefähr drei Tagen verschwindet sie wieder. Zudem kann es im Spendebereich zu Juckreiz kommen, der sich auf den Heilungsprozess zurückführen lässt.
Haartransplantationen sind mit Abstand die teuerste Methode, um den Haarausfall zu bekämpfen. Allerdings sind ihre Ergebnisse beeindruckend. Im Vorher-Nacher-Vergleich ist von kahlen Stellen nur noch wenig übrig. Nach der Haartransplantation sind die behandelten Stellen mit natürlichen Haaren gefüllt und nicht mehr von anderen Stellen am Kopf zu unterscheiden. Anders als andere Mittel gegen Haarausfall ist mit einer Haarverpflanzung möglich auch Stellen zu behandeln, wo die Haarfollikel längst tot sind und keine neuen Haare auf natürlichen Wege mehr nachwachsen können.
Mögliche Risiken und Nebenwirkungen
Eine Haarverpflanzung ist ein chirurgischer Eingriff, der wie alle anderen Operationen natürlich Risiken birgt. In den allermeisten Fällen haben die Patienten keinerlei Beschwerden. Die Erfolgsraten bei Haartransplantationen sind sehr hoch. Selten leiden Patienten unter Entzündungen im Bereich der Kopfhaut. Es kann zu allergischen Reaktionen auf das Narkosemittel kommen.
Es ist natürlich auch möglich, dass Patienten mit dem Endergebnis nicht zufrieden sind. Manchmal gibt es Probleme mit dem Verlauf des Haaransatzes. In diesem Fällen ist es möglich, dass ein weiterer Eingriff erforderlich wird, um das Ergebnis zu korrigieren.
Um Risiken zu minimieren, ist es wichtig einen Arzt zu finden, der gute Referenzen vorweisen kann und Erfahrung mit Haartransplantationen hat. In den meisten Fällen ist das nicht der Arzt mit dem günstigsten Angebot.
Haarverpflanzung bei Frauen
Gerade bei Frauen kann der Verlust von Haaren eine große psychische Belastung darstellen. Haarausfall macht sich bei ihnen anders bemerkbar als bei Männer. Die ersten Anzeichen zeigen sich bei Frauen meist in der Scheitelregion. Auch oberhalb der Ohren oder am Stirn-Haaransatz dünnen sich die Haare auch häufig zuerst aus. Für diese Stellen kann eine Haartransplantation geeignet sein, um die optische Lichtung des Haares aufzuhalten.
Für eine Haarverpflanzung kommt bei Frauen in Frage, die unter einem adrogenetische Alopezie leiden, also einem erblich bedingten Haarausfall leiden. Es ist aber auch möglich durch eine Haarverpflanzung zum Beispiel den Haaransatz zu verschieben, um ein hohe Stirn zu korrigieren.
Haartransplantation Kosten bei Frauen
Die Kosten für die Haarverdichtung bei Frauen sind abhängig vom Arzt, der die Prozedur durchführt, von der Anzahl der Haarfollikel oder Grafts, die transplantiert werden und von der Methode, die angewandt wird. Pro Graft werden um die 4 Euro fällig. Je nach Stärke des Haarverlusts kann eine Haarverpflanzung 2000 bis 17 000 kosten.
Bei der Haartransplantation handelt es sich um einen medizinischen Eingriff, der nur von einem erfahrenen Arzt durchgeführt werden sollte. Es ist daher wichtig, im Vorfeld den passenden Arzt auszusuchen und nicht ausschließlich, das günstigste Angebot zu in Betracht zu ziehen.