Diabetes und Impotenz sind durch verschiedene Wechselwirkungen verbunden. Bei Potenzproblemen muss dementsprechend beachtet und festgestellt werden, ob der Patient Diabetiker ist. In Deutschland sind ungefähr 9 Prozent der Erwachsenen von Diabetes betroffen. Davon leiden die meisten unter dem zweiten Diabetestypen. Nur etwa 5 Prozent der Erkrankten sind von der autoimmunen Diabetes betroffen. Diabetes betrifft vor allem alte Menschen über 65 Jahre. Schätzungsweise fast ein Viertel von ihnen ist Diabetiker. Die Tendenz zu Neuerkrankungen steigt seit Jahren an.1

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Wie hängen Diabetes und Impotenz zusammen?

Für Diabetiker ist es doppelt bis dreimal so wahrscheinlich unter erektiler Dysfunktion zu leiden, als für Männer ohne Diabetes. Die Krankheit verstopft die Arterien im Laufe der Zeit und verschlechtert die Durchblutung. Zudem führt sie zu Neuropathie, einer Erkrankung des peripheren Nervensystems, bei dem Reize über die Synapsen der Nervenzellen schlechter übertragen werden. Für eine Erektion ist ein sexueller Stimulus nötig, der die Durchblutung in den Penis anregt. Dieser Stimulus ist nichts anderes als ein Reiz, der über das Nervensystem übertragen wird. Diabetes hat auch Einfluss auf den Hormonhaushalt. Bei Männern kann das einen Testosteronmangel zur Folge haben. Dieser hemmt die sexuelle Lust und Erektionsfähigkeit.

Somit sind Diabetes und Impotenz in einer Wechselwirkung, die dringend beachtet werden muss, da Diabetes einer der häufigsten organischen Gründe für Impotenz ist. Einer von drei Diabetikern zwischen 20 und 60 Jahren ist von ihr betroffen. Je länger eine Erkrankung vorliegt, desto wahrscheinlicher werden Erektionsstörungen. 78 Prozent der Menschen, die länger als zehn Jahre unter Diabetes leiden, sind impotent. Zudem hängt die Entwicklung einer erektilen Dysfunktion auch von dem Gewicht, der Blutzuckereinstellung und anderen Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Herzkrankheiten, Blutfettwerte und Nebenwirkungen von Medikamenten ab Erektionsstörungen können außerdem Anzeichen für Diabetes sein, wenn die Krankheit noch gar nicht diagnostiziert wurde.

Was ist Diabetes?

Diabetes ist eine Stoffwechselkrankheit. Menschen, die unter ihr leiden, haben Probleme, Zucker aus ihrer Nahrung aufzunehmen. Der Körper ist nicht in der Lage die Glukose – auch Blutzucker genannt -, die in den Körper gelangt, richtig zu verwerten. Dadurch verbleibt sie im Blut. Der Blutzuckerspiegel im Blut ist dann zu hoch. Es gibt zwei Arten von Diabetes: Diabetes Typ 1 und Diabetes Typ 2. Diabetes Typ 1 ist eine Autoimmunerkrankung, unter der vorrangig Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene leiden. Um Glukose aus dem Blut in die Zellen aufzunehmen, wird Insulin benötigt. Bei Diabetes Typ 1 werden die Zellen, die Insulin produzieren, zerstört. Ohne Insulin kann die Glukose nicht verwertet werden und sie bleibt in hoher Konzentration im Blutkreislauf.

Der Diabetes Typ 2 betrifft in der Regel ältere Menschen, obwohl auch junge Menschen davon betroffen sein können, wenn sie übergewichtig sind und sich nicht ausreichend bewegen. Menschen, die unter dieser Form der Diabetes leiden, produzieren zwar Insulin, aber nicht genug, um die Glukose abzubauen. Diese Form der Diabetes kann auch vererbt werden.

Diabetes kann viele Begleiterscheinungen haben. Dazu gehören ein größeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schädigung der Nervenzellen und Blutgefäße, Nierenversagen, Erblindung und erektile Dysfunktion.2

Vorbeugung der Impotenz

Man kann Diabetes und Impotenz sehr gut behandeln. Eine Möglichkeit ist es, die Erektionsstörungen gleich im Vorfeld zu verhindern. Dafür  ist es wichtig, auf den Blutzucker zu achten und gesund zu Leben, damit keine Komplikationen auftreten. Dementsprechend sollte nicht geraucht werden, denn Nikotin begünstigt Erektionsstörungen. Es ist ratsam den Konsum zu begrenzen oder im besten Fall ganz mit dem Rauchen aufzuhören. Gleiches gilt für den Genuss von Alkohol. Je geringer der Konsum, desto besser ist die Potenz des Mannes. Generel können diese vier Faktoren beachtet werden:

  • Aufrechterhaltung einer gesunden Ernährung
  • Regelmäßige körperliche Bewegung
  • Erhalt oder Erreichen eines optimalen Körpergewichts
  • Tabak- und Alkoholkonsum vermeiden

Wie man einer Impotenz trotz Diabeteserkrankung am besten vorbeugen kann, weiß der behandelnde Arzt. Bei Fragen ist er ein guter Ansprechpartner.

Was ist, wenn ich bereits ED-Probleme und Diabetes habe?

Ob Alter und nachfolgende Anhäufung oder Schäden, mangelnde Aufmerksamkeit oder einfach nur der Schweregrad der Zuckerkrankheit, es gibt Situationen, in denen vorbeugende Praktiken einfach nicht mehr funktionieren, da das Problem bereits besteht. Aber es ist nicht alles verloren – Es ist trotzdem ein völlig normales Sexualleben möglich, auch wenn dies einige Mühe und Planung erfordert.

In der Regel sind Behandlungsmethoden von Person zu Person verschieden und umfassen:

  • Orale Medikamente (Impotenzpillen)
  • andere Medikamente (vor dem Sex in die Penisspitze eingeführt)
  • Vorrichtung zur Unterdruckverengung

Wie kann man Diabetes und Impotenz behandeln?

Viele Potenzmittel wie Viagra, Cialis und Levitra sind auch für Diabetiker zur Einnahme geeignet. Nach einer Untersuchung durch einen Arzt, kann dieser ein Rezept für die Tabletten ausstellen, wenn sie sich als Therapie eignen. Allerdings kann die Wirkung der Tabletten sich erst nach mehrmaliger Einnahme einstellen. Menschen, die unter Diabetes leiden, können mehr Schwierigkeiten haben, auch mit Potenzmitteln zu einer Erektion zu kommen als gesunde Menschen. Bei einigen können die Tabletten auch wirkungslos bleiben.

In diesem Fall ist es möglich, die Injektionstherapie auszuprobieren. Der Betroffene muss sich dann vor dem Geschlechtsverkehr ein Medikament in den Penis spritzen, um die Potenz zu steigern. Nach 10 bis 25 Minuten wird der Penis steif. Die Erektion hält 30 bis 60 Minuten. Bei dieser Behandlungsform werden die Nerven, die den sexuellen Reiz an den Penis weiterleiten müssen, umgangen. Sie kann sich für Menschen einigen, deren Nervensystem durch die Diabetes-Erkrankung geschädigt ist.  

Wie wirkt Viagra?

Viagra gehört zu einer Klasse von pharmazeutischen Verbindungen, die als PDE-5-Inhibitoren bezeichnet werden und häufig und erfolgreich zur ED-Behandlung eingesetzt werden. Sie beruhen auf einem einzigartigen Wirkmechanismus, der die Hemmung der Wirkung des Phosphodiesterase-Enzyms Typ 5 (PDE-5) beinhaltet, um die Prävalenz von cyclischem Guanosinmonophosphat (cGMP) sicherzustellen. Dies ist eine Verbindung, die eine entscheidende Rolle bei der Erweiterung der Blutgefäße im Inneren des Penises spielt.

Für die meisten Betroffenen sollte es ausreichend sein, Viagra oder einen anderen PDE-5-Hemmer wie Cialis, Levitra oder Spedra zu verwenden. Die Wirksamkeit der Behandlung hängt jedoch immer noch stark vom Ausmaß der Schädigung der Blutgefäße ab. Da alle oben genannten Arzneimittel nur auf Rezept erhältlich sind, müssen Sie sich ohnehin von einem Arzt beraten lassen, damit er Ihnen genaue Informationen darüber gibt, welches Arzneimittel Sie verwenden sollten und was Sie erwarten können.

Quellen:

  1. Diabetes in Zahlen – Diabetes Deutschland
  2. Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2 – Bundesgesundheitsministerium