Was ist Impotenz und was nicht? Viele Männer fragen sich genau das und die Mehrheit der Männer erlebt im Laufe ihres Lebens mindestens einmal Probleme bei der Erektion. Für einige handelt es sich um ein einmaliges Erlebnis, während andere eine erektile Dysfunktion oder umgangsprachlich Impotenz entwickeln. Impotenz ist also das Unvermögen, während einer sexuellen Handlung eine Erektion zu bekommen oder aufrechtzuerhalten. Impotenz bedeutet auch, dass eine Erektion ein paar Minuten andauern kann, das Glied dann aber noch während des Geschlechtsverkehrs erschlafft. Die Betroffenen leiden darunter, dass es ihnen über einen längeren Zeitraum nicht möglich ist, ein ausfüllendes Sexualleben zu haben.
Männer, die unter Impotenz leiden, sprechen nur selten offen über ihr Probleme. Erektionsstörungen sind nach wie vor ein Tabuthema, weil sie für viele eine Schwäche ihrer Männlichkeit darstellen. Tatsächlich treten erektile Dysfunktionen bei Männern relativ häufig auf. Im Alter zwischen 40 und 70 Jahren sind etwa die Hälfte aller Männer bis zu einem gewissen Grad von erektiler Dysfunktion betroffen. Die Gründe können organischer und psychischer Natur sein. In keinem Fall sollte man die Probleme aus Scham unter den Teppich kehren. Eine erektile Dysfunktion kann ein Anzeichen von schwerwiegenden Erkrankungen wie Herzproblemen, Diabetes und Durchblutungsstörungen sein.
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Was passiert bei einer erektilen Dysfunktion?
Bei der männlichen Erektion fließt mehr Blut als gewöhnlich in den Penis. Das Glied schwillt an und wird steif. Die gesteigerte Blutzufuhr in den Penis wird durch sexuelle Stimulation ausgelöst. Die Arterien weiten sich. Gleichzeitig verengen sich die Venen, sodass das Blut nicht sofort wieder aus dem Schwellkörper zurück zum Herzen transportiert wird. Der Penis vergrößert sich und längere Erektionen werden erreicht. Bei Männern, die unter Erektionsstörungen leiden, funktioniert bei einem sexuellen Stimulus die Blutzufuhr in den Penis nicht so wie im Normalfall. Entweder gelangt nicht mehr Blut in den Penis oder das Blut wird über die Venen sofort wieder aus dem Penis wegtransportiert. Einige Männer haben dadurch nur kurzzeitig, andere haben gar keine Erektionen mehr.
Eine medizinisch korrektere Erklärung, was bei einer erektilen Dysfunktion passiert, sind zwei körpereigene Stoffe, die die männliche Potenz regulieren. Die Erektion ist eine Wechselspiel aus diesen beiden Stoffen. Es handelt sich um den Botenstoff cGMP (Cyclisches Guanosinmonophosphat) und das Enzym PDE5 (Phosphodiesterase-5). cGMP lockert die Muskelzellen, sodass sich die Blutgefäße weiten und mehr Blut in den Penis gelangt. PDE5 ist das Enzym, das cGMP im Körper abbaut und hauptverantwortlich für Erektionsprobleme ist. Wenn im Körper zu viel PDE5 produziert wird, baut es das cGMP zu schnell ab und es kommt nur zu einer kurzen oder gar keiner Erektion.
Gibt es Erektionsstörungen auch bei jungen Männern?
Obwohl nur wenige Männer offen über Erektionsprobleme sprechen, sind relativ viele von ihnen betroffen. Impotenz ist nicht nur für ältere Männer ein Problem, sondern auch für viele junge Männer sind Erektionsprobleme eine Thematik. Es wird geschätzt, dass in Deutschland ungefähr 3 bis 5 Millionen Männer von erektiler Dysfunktion betroffen sind.1 Je älter Männer, desto häufiger treten Erektionsstörungen auf. Ab dem 60. Lebensjahr steigt das Risiko stark an. Bei jungen Männern sind die Ursachen ihrer Potenzprobleme allerdings häufiger psychischer Natur.
Erektile Dysfunktion und ihre Ursachen
Erektile Dysfunktion kann viele Ursachen haben. Erektionsstörungen sind nicht ungewöhnlich und betreffen junge und alte Männer. Oftmals haben Erektionsstörungen mehrere Ursachen gleichzeitig. Impotenz kann das Ergebnis von psychischen Krankheiten sein, aber auch Symptom von vielen verschiedenen körperlichen Erkrankungen. Impotenz kann ganz plötzlich auftreten oder das Ergebnis eines langsam fortschreitenden Prozesses sein.
Die häufigsten körperlichen Ursachen für Impotenz sind
- Erkrankungen von Blutgefäßen oder Gerinnungsstörungen
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Bluthochdruck
- langjähriges Rauchen
- Arterienverkalkung
- Herzerkrankungen (wenn zusätzlich geraucht wird, sind die Chancen an Impotenz zu leiden doppelt so hoch)
- Diabetes
Männer, die unter Diabetes leiden, sind sehr häufig innerhalb der nächsten zehn Jahre von Impotenz betroffen. Einige erfahren sogar erst, dass sie unter Diabetes leiden, weil sie wegen Erektionsstörungen einen Arzt aufgesucht haben.
Andere Krankheiten oder Ursachen, die eine erektile Dysfunktion hervorrufen können, sind
- Krankheiten des Nervensystems wie Schlaganfälle
- Multiple Sklerose
- Parkinson und Verletzungen an der Wirbelsäule
- chirurgische Eingriffe (Operationen am Darm und an der Prostata)
- starker Alkoholkonsums
- Einnahme vieler Medikamente
Bei älteren Männern besteht die Gefahr der Impotenz bei jedem größeren Eingriff.
Weitere physische Risikofaktoren für Impotenz sind
- Übergewicht
- eine schlechte körperliche Verfassung (je gesünder der Lebenstil, desto seltener treten Erektionsstörungen auf)
Erektionsstörungen können durch psychische Probleme hervorgerufen oder die Ursache für psychische Probleme sein. Teenager und junge Erwachsene erleben Impotenz häufig aus Angst beim Geschlechtsverkehr zu versagen oder keine Erektion zu erleben. Zudem fürchten sie häufig eine Schwangerschaft der Sexualpartnerin oder sind nervös vor dem Überstreifen des Kondoms.
Männer im mittleren Alter kämpfen mit anderen psychischen Ursachen für Erektionsprobleme, obwohl auch bei ihnen Versagensängste eine Rolle spielen können. Die weitaus häufigeren Gründe sind aber
- Stress
- Überarbeitung
- Neid
- Schuldgefühle
- Abneigung gegenüber dem Partner
- Depressionen
- Selbstzweifel und ein geringes Selbstwertgefühl
Bei älteren Männern können all das auch Gründe für Potenzschwäche sein. In den meisten Fällen liegt es bei ihnen aber am fortgeschrittenen Alter und den entsprechenden körperlichen Unzulänglichkeiten.
Behandlungsmöglichkeiten von Impotenz
Wenn über einen längeren Zeitraum Erektionsstörungen auftreten, ist es ratsam, einen Termin mit einem Arzt zu vereinbaren. Der Arzt sollte einen Routinecheck durchführen, um mögliche körperliche Ursachen für die plötzliche Impotenz zu finden. Für gewöhnlich werden Blutdruck und Durchblutung untersucht. Um zu überprüfen, ob eine Diabetes vorliegt, wird eine Urinprobe genommen. Zusätzlich kann der Arzt einige Fragen zum Sex- und Beziehungsleben stellen. Falls eine medikamentöse Behandlung in Frage kommt, werden zudem regelmäßig eingenommene Medikamente und Vorerkrankungen abgefragt.
Falls ein körperlicher Grund für die Potenzschwäche vorliegt, gibt es mehrere Arten der Behandlung. Eine Möglichkeit könnte eine Lebensberatung sein, die dabei helfen könnte mit dem Rauchen aufzuhören, Stress zu reduzieren oder die Ernährung umzustellen. Eine andere Möglichkeit kann die Einnahme von Potenzmitteln wie Viagra sein.
Wenn bei dem Gespräch mit dem Arzt keine körperlichen Ursachen festgestellt werden können, ist eine mögliche Erklärung ein zu geringes Selbstvertrauen. In diesem Fall gibt es einige Tipps, wie man den Erektionsstörungen entegegenwirken kann. Falls die Erektionsprobleme mit dem Partner auftreten, ist es wichtig, darüber zu sprechen. Die eigenen Unsicherheiten aussprechen stärkt die Beziehung und entlastet. Ein verständnisvoller Partner kann das Selbstvertrauen stärken und Ängste nehmen. Auch ein temporärer Verzicht auf Geschlechtsverkehr kann helfen, wenn man stattdessen andere Möglichkeiten schafft, intime Momente miteinander zu schaffen und das Vertrauen ineinander zu stärken. Es kann einige Tage oder Wochen dauern, bis die Erektion wieder gelingt. Sollte die Impotenz länger anhalten, könnten tiefergehende psychische Erkrankungen dahinterstecken.
Eine andere Möglichkeit, um psychologische Ursachen zu bekämpfen, kann eine Therapie sein. Eventuell macht es Sinn den Partner mit einzubeziehen. Parallel dazu ist auch eine Behandlung mit Potenzmitteln denkbar.
Potenzmittel gegen Erektionsprobleme
80 Prozent aller Betroffenen kann bei erektiler Dysfunktion geholfen werden – in diesem Fall is die Impotenz heilbar. Die Behandlungen sind meist sehr patientenfreundlich und nicht sehr aufwendig. Einen großen Aufwind hat die Behandlung von Potenzschwäche durch die Einführung der PDE5-Blocker Viagra, Cialis und Levitra bekommen. Sie können für alle Arten der Erektionsstörung eingesetzt werden – unabhängig davon, ob diese durch Gefäßverkalkungen, psychologische Erkrankungen oder nur Versagensängste hervorgerufen werden. Die Potenzmittel gibt es in der Apotheke oder diskreter online zu kaufen. In beiden Fällen wird dafür ein Rezept von einem Arzt benötigt. Online sollten Potenzmittel nur von einer vertrauenswürdigen Webseite gekauft werden, da es viele Angebote von nicht zertifizierten, illegalen Nachahmerpräparaten gibt. Ohne Rezept sind natürliche Potenzmittel auf dem Markt erhältlich, die auch zur Potenzsteigerung herbei führen können.
Obwohl Impotenz noch heute von vielen als Tabuthema betrachtet wird und es vielen Männern peinlich ist, zuzugeben, dass sie Erektionsstörungen haben, gibt es keinen Grund sich für eine erektile Dysfunktion zu schämen. Vielen Männer machen in ihrem Leben ähnliche Erfahrungen und es gibt inzwischen gute Medikamente, die unkompliziert gegen Erektionsprobleme helfen. Falls eine Erektionsstörung vorliegt, kann im Gespräch mit einem Arzt die richtige Therapie gefunden werden.
Quellen: