Champix ist die in Deutschland am häufigsten verschriebene Tablette, wenn es um eine Unterstützung des Nikotinentzugs durch Medikamente geht. Die Erfahrung mit Champix zeigt jedoch, dass die Einnahme der Rauchfrei-Tablette vor allem zu vielen Nebenwirkungen führt. Die Kosten werden nicht von der Krankenkasse übernommen.

Für die Raucherentwöhnung stehen neben vielen anderen Mitteln auch Tabletten zur Verfügung, die bei der Bewältigung der psychischen Entzugssyptome helfen sollen. In Deutschland sind die Medikamente Champix und Zyban als Tabletten gegen das Rauchen zugelassen. Beides sind verschreibungspflichtige Medikamente, die es nicht rezeptfrei in der Apotheke gibt. Zudem ist ihre Wirkung zwar belegt, aber aufgrund ihrer teils erheblichen Nebenwirkungen sind Champix und Zyban als Mittel zur Raucherentwöhnung nicht unumstritten.

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Wie kann Champix mir helfen, mit dem Rauchen aufzuhören?

Champix ist ein zuverlässiges, klinisch getestetes rezeptpflichtiges Medikament mit extrem hohen Erfolgsraten. Dies wurde in zahlreichen durchgeführten Studien überprüft. Die Tabletten, werden während eines 12-wöchigen Behandlungszeitraums angewendet, um sowohl die Symptome des Nikotin-Entzugs als auch das nachfolgende Verlangen zu reduzieren. Dies geschieht, indem die angenehme Wirkung von Nikotin auf das Gehirn verringert wird und die Nikotinrezeptoren schwach stimuliert werden. Champix erhöht die Chancen auf ein erfolgreiches Aufhören mit dem Rauchen erheblich, da sowohl der Genuss gemindert wird, den Patienten normalerweise durch das Rauchen einer Zigarette und die Stimulierung der Gehirnrezeptoren bekommen.

Nach vielen Studien, die sowohl in der Physiologie als auch in der Psychologie der Nikotinsucht durchgeführt wurden, sind sich die meisten Experten einig, dass es beim Rauchen von Zigaretten zwei verschiedene Aspekte der Gewohnheit gibt. Auf der einen Seite gibt es einen physiologischen Drang, Nikotin dem Körper zuzuführen, was auf die sehr süchtig machende Natur dieser Substanz zurückzuführen ist, auf der anderen Seite gibt es die nicht weniger wichtige psychologische Gewohnheit – die Notwendigkeit, etwas in den Händen zu halten oder zwischen den Lippen.

Die meisten Methoden zur Raucherentwöhnung zielen entweder auf den einen oder den anderen Aspekt ab – man kann elektronische Zigaretten ohne Nikotin nennen, die darauf abzielen, nur die Gewohnheit des Rauchens zu befriedigen. Nikotinersatztherapien dagegen konzetrieren sich darauf das Inhalieren des Rauchens zu vermeiden. Dafür werden unter anderem Nikotinpflaster oder Kaugummis verwendet.

Wie wirkt Champix?

Die Wirksamkeit beider Medikamente ist wissenschaftlich erwiesen. Allerdings entspricht ihre Erfolgsquote in den Studien in etwa der von Nikotinersatzpräparaten oder einer Verhaltenstherapie. Aufgrund der nicht unerheblichen Nebenwirkungen beider Präparate ist im Vorgespräch mit einem Arzt zu klären, ob die Einnahme über die Zeit des Raucherentzugs überhaupt in Frage kommt. Dabei spielen nicht nur Vorerkrankungen eine Rolle, sondern zum Beispiel auch die Stärke der Nikotinabhängigkeit und das generelle Rauchverhalten.

Zudem sind Champix und Zyban in Deutschland als Lifestyle-Medikamente klassifiziert. Das bedeutet, dass man sie zwar nur mit einem Rezept vom Arzt im Internet oder in der Apotheke bestellen kann, ihre Kosten aber nicht von der Krankenkasse getragen werden. Für die zwölfwöchige Einnahme von Champix fallen Kosten in Höhe von circa 330 Euro an. Zyban gibt es auf Rezept schon ab 170 Euro.

Wie bei andern Methoden der Raucherentwöhnung gilt auch für Tabletten gegen das Rauchen, dass sie kein Wundermittel sind, sondern lediglich eine Unterstützung.

Wie wird Champix eingenommen?

Mit der Einnahme sollte man 7 Tage vor dem Rauchstopp beginnen. Die Champix-Pillen werden nach dem Essen mit einem Glas Wasser eingenommen. In den ersten acht  Tagen wird die Dosis schrittweise erhöht. Zu Beginn der Einnahme beträgt die Dosis 0,5 mg. Nach drei Tagen wird die Dosis für die nächsten vier Tage verdoppelt. In der zweiten Woche werden am Morgen und am Abend jeweils 1 mg Champix eingenommen. Die Höhe der Dosis ist allerdings auch abhängig vom Patienten. Bei Unverträglichkeiten wird in der Zeit der Raucherentwöhnung eine niedrigere Dosis angesetzt. Die Einnahme von Champix sollte über eine Dauer von 12 Wochen erfolgen. Wenn es gelingt, in diesen 12 Wochen rauchfrei zu bleiben, ist es sinnvoll, die Pillen für zwei weitere Woche einzunehmen, um die Chance eines Rückfalls zu minimieren. Das erfolgt in Absprache mit dem behandelnden Arzt.

Champix Nebenwirkungen

Die Nebenwirkungen von Champix können Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindelgefühle, Schlafstörungen, intensive Träume, Blähungen und Geschmacksveränderungen sein. Menschen mit Herzproblemen können bei der Einnahme des Wirkstoffs einem höheren Herzinfarktsrisiko ausgesetzt werden. Einige Patienten klagen auch über depressive Verstimmungen, suizidale Gedanken, Suizidversuche, Angststörungen, Panikattacken, gesteigerte Aggressionen, rasche Veränderungen der Stimmung und Verhaltensänderungen. Treten diese Nebenwirkungen bei der Einnahme von Champix auf, sollte umgehend ein Arzt konsultiert werden. Allerdings ist das Auftreten dieser starken Symptome sehr unwahrscheinlich und passiert nur in Einzelfällen. Aber auch wenn ihr Auftreten sehr selten ist, sind diese Nebenwirkungen sehr gefährlich. Deswegen ist es wichtig, die Einnahme von Champix bei der Raucherentwöhnung in enger Absprache mit dem Arzt durchzuführen.

Erfahrungen mit Champix

Aufgrund der auftretenden psychischen Nebenwirkungen von Champix ist besondere Vorsicht bei der Einnahme geboten, wenn es in der Vergangenheit bereits zu depressiven Phasen gekommen ist. Wissenschaftliche Studien deuten darauf hin, dass Menschen, deren Depressionen unter Kontrolle sind, von dem Wirkstoff profitieren und nicht anfällig für besonders ausgeprägte Nebenwirkungen sind. Belastbare Ergebnisse zum Zusammenspiel von psychischen Krankheiten und der Einnahme von Champix gibt es bis jetzt noch nicht. Sollte eine psychische Erkrankung vorliegen oder in der Vergangenheit vorgelegen haben, ist mit dem behandelnden Arzt im Vorfeld zu klären, inwiefern eine Einnahme von Champix sinnvoll ist.

Die Erfahrung zeigt, dass die Kombination vom Champix mit anderen Mitteln zu Raucherentwöhnung nicht zu höheren Erfolgsraten führt. Einige Ergebnisse deuten eher darauf hin, dass Nikotinersatz in Verbindung mit den Tabletten die Nebenwirkungen verstärkt. Grundsätzlich sollte daher auf den Einsatz von Nikotinpflastern oder – kaugummis verzichtet werden.1

Die Anti-Raucher Tablette Zyban

Zyban enthält den Wirkstoff Bupropion und wurde ursprünglich als Antidepressivum auf den Markt gebracht. Ab dem Jahr 2000 wurde Zyban in Deutschland auch im Zuge der Raucherentwöhnung als Mittel gegen Entzugserscheinungen von Nikotin zugelassen. Zyban selber enthält kein Nikotin, soll aber ähnlich wie Champix das Verlangen nach Nikotin unterbinden. Bei seiner Einführung wurde Zyban noch als Wundermittel gegen das Rauchen gefeiert. Kurze Zeit später häuften sich Meldungen über starke Nebenwirkungen2, sodass Zyban heute nur noch selten verschrieben wird. Die Einnahme von Zyban sollte 1 bis 2 Wochen vor dem Rauchstopp beginnen. Anders als bei Champix bleibt die Dosis über den gesamten Zeitraum der Einnahme gleich bei 150mg am Tag.

Auch bei Zyban kann der Einnahmezeitraum bei erfolgreichem Rauchstopp um 7 bis 12 Wochen verlängert werden, um einen Rückfall zu verhindern. Auch hier gilt, dass über den gesamten Zeitraum eine enge Absprache mit dem behandelnden  Arzt erfolgen sollte.

Zyban Nebenwirkungen

Für Menschen mit Epilepsie, starken Alkoholkonsum, einer Zirrhose, schweren Kopfverletzungen, bipolarer Depression und Essstörungen wie Bulimie und Anorexia Nervosa ist Zyban zur Raucherentwöhnung nicht geeignet. Auch in Kombination mit sedativen Mitteln und anderen Andepressiva könnte eine Einnahme ungeeignet sein. Dazu sollte der behandelnde Arzt befragt werden.

Die Wirksamkeit von Zyban zur Raucherentwöhnung ist eindeutig belegt, allerdings sind die Nebenwirkungen zum Teil sehr erheblich, weswegen in Deutschland heute eher Champix verschrieben wird. Die am häufigsten auftretenen Nebenwirkungen des Wirkstoffs sind ein ausgetrockneter Mund, Schlafstörungen, Müdigkeit, eine innere Unruhe, Verdauungsstörungen und Kopfschmerzen. Selten auftretendene Nebenwirkungen von Zyban sind depressive Verstimmungen, suizdale Gedanken, Aggressivität, Hyperaktivität, Insomnia und starke Stimmungsschwankungen. In diesen Fällen sollte dringend Kontakt zu einem Arzt aufgenommen werden. Zudem sollte die Wirkung mit anderen Medikamenten vor der Einnahme mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.

Für langjährige starke Raucher kann eine Kombination von Zyban mit Nikotinsubstitutionen wie Nikotinpflaster oder -kaugummis sinnvoll sein. Studien haben ergeben, dass die Wahrscheinlichkeit, das Rauchen langfristig aufzugeben steigt, wenn neben den Tablertten noch ein Nikotinersatz zur Suchtbehandlung eingesetzt wird. Der Einsatz von einem Nikotinersatzpräparat bei der Einnahme von Zyban sollte in Absprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen.

Champix Preis

Wenn die Tabletten zur Raucherentwöhnung zur Verwendung kommen sollen, ist es nötig vorher einen Arzt aufzusuchen. Die Einnahme beider Medikamente sollte vor dem geplanten Rauchstopp beginnen. Es ist außerdem nötig, mögliche Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten vorher mit dem Arzt abzusprechen. Eine ausführliche körperliche Untersuchung im Vorfeld ist notwendig, um abzuwägen, ob das Medikament überhaupt in Frage kommt. Die Behandlung mit Champix sollte unter medizinischer Kontrolle erfolgen, um möglichen Komplikationen vorzubeugen. Die Kosten für die  Tabletten müssen selber getragen werden und belaufen sich auf 170 bis 250 Euro für den gesamten Behandlungszeitraum. Der Preis ist davon abhängig, wo das Medikament bestellt wird.

Die Champix-Pillen enthalten den Wirkstoff Vareniclin und wurden extra als Tabletten gegen das Rauchen entwickelt. Champix hemmt die Rezeptoren von Nikotin im Gehirn, was einerseits die stimulierende Wirkung einer Zigarette verhindert und außerdem die Entzugserscheinungen von Nikotin mindert.

Quellen:

  1. Mit Rauchen aufhören: Diese Medikamente helfen – Deutsche Herzstiftung
  2. Raucherpille Champix – Stern.de