Gonorrhoe – auch Gonorrhö – ist eine sexuell übertragene Infektionskrankheit, die durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen wird. Umgangssprachlich wird sie auch als Tripper bezeichnet. Die Gonorrhoe ist eine der am weitesten verbreiteten sexuell übertragenen Krankheiten in Deutschland. Eine Übertragung kann beim vaginalen, analen und oralen Sex stattfinden. Auch der Austausch von Sexspielzeug kann zu einer Infektion führen. Der Tripper wird von einem Bakterien namens Neisseria Gonorrhoeae verursacht, das unter dem Namen Gonokokken geläufig ist.

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Da in Deutschland keine Meldepflicht für die Gonorrhoe besteht, lässt sich schwer abschätzen, wie viele Menschen von ihr betroffen sind. Jährlich erkranken in Deutschland zwischen schätzungsweise zwischen 10.000 und 20.000 Menschen am Tripper. Am häufigsten betrifft sie Personen mit wechselnden Sexpartnern, Männer, die Sex mit Männern haben und vorrangig junge Menschen. Die Krankheit betrifft Männer und Frauen gleichermaßen. Das Durchschnittsalter betroffener Frauen liegt bei 23 Jahren. Das der männlichen Infizierten liegt bei 29 Jahren. In den letzten Jahren ist die Zahl der Neuinfizierten stetig gewachsen. Das Robert-Koch-Institut schätzt, dass die Dunkelziffer von Tripper-Fälle allerdings sehr hoch ist, sodass viele Erkrankungen gar nicht statistisch erfasst sind. Die Experten gehen von einer Quote von 85 Prozent aus.1

Weltweit schätzt die Weltgesundheitsorganisation WHO, dass es jährlich rund 62 Millionen neue Fälle von Gonorrhoe gibt. Das ist rund ein Prozent der gesamten Weltbevölkerung. Am häufigsten tritt die Krankheit in Afrika und Süd-Ost-Asien auf. In beliebten Reisezielen wie Thailand gibt es sehr hohe Infektionsraten.

Die Gonokokken-Bakterien setzen sich in der Harnröhre und bei Frauen auch im Gebärmutterhals fest. In seltenen Fällen und je nach Sexualpraktik kommt der Tripper auch im Rachen oder am Rektum vor. Die Gonorrhoe wird in den meisten Fällen durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen. Es ist auch möglich durch sogenannte Schmierinfektionen angesteckt zu werden, wenn Körperflüssigkeiten wie Sperma am gemeinsamen Sexspielzeug klebt. Die Gonokokken können nicht außerhalb des menschlichen Körpers leben. Daher kann man zum Beispiel nicht auf einer Toilette infiziert werden, wenn diese vorher auch von einer mit Gonorrhoe infinzierten Person benutzt wurde. Auch durch einfachen Hautkontakt kommt es zu keiner Übertragung der Bakterien.

Schwangere Frauen, die sich mit Gonorrhoe anstecken, können die Infektion bei der Geburt an ihre Neugeborenen weitergeben. 

Gonorrhoe Symptome

Wie bei vielen anderen Geschlechtskrankheiten können die Symptome der Gonorrhoe von vielen Infizierten unbemerkt bleiben. Bis zu 20 bis 30 Prozent der Männer, die sich mit Tripper infiziert haben, bemerken das gar nicht. Noch deutlicher ist dieser Umstand bei weiblichen Infizierten. Jede zweite Frau bemerkt nicht, dass sie sich mit Gonorrhoe angesteckt hat. Wenn die Symptome auftreten, ist das manchmal nach einem Tag der Fall. Normalerweise dauert es aber 1 bis 3 Wochen bis sich die Infektion bemerkbar macht. Viele Infizierte werden aber auch dann keine Symptome des Trippers bemerken. Dies hat zur Folge, dass diese Menschen unwissentlich weitere Personen anstecken. Unbehandelte Gonorrhoe kann außerdem zu chronischen Krankheitsverläufen mit schweren Entzündungen der Geschlechtsorgane und irreparablen Folgen wie Unfruchtbarkeit führen. 

Tripperinfektionen beim Mann

Bei infizierten Männern können beim Urinieren stechende Schmerzen auftreten. In der Regel ist das das erste Symptom. Wenn es sehr extrem ausfällt, kann es sich anfühlen, als würde man Glasscherben durch die Harnröhre ausscheiden. Aus der Harnröhre kann es zudem zu Ausflüssen kommen. Anfangs sind diese sehr spärlich und milchig. Mit der Zeit werden sie eher gelblich und größer. Diese Absonderungen sind der Grund für den umgangsprachlichen Namen “Tripper”, der synonym für die Gonorrhoe verwendet wird. Tripper ist an das Wort “drippen” angelehnt, was nichts anderes bedeutet als “in Tropfen herabfallen”. Erfolgt die Übertragung durch Analsex, setzten sich die Gonokokken im Rektum fest. Dann kann es zu sehr schmerzhaften, blutigen Eiter aus dem Rektum kommen. 

Tripperinfektionen bei der Frau

Die Symptome infizierter Frauen sind oft weniger deutlich als bei Männern. Bei vielen Frauen treten gar keine Symptome auf. Deswegen merken vielen von ihnen gar nicht, dass sie sich mir der Gonorrhoe infiziert haben. Wie bei Männern ist es möglich, dass das Urinieren sehr schmerzhaft wird. Es kann zu Ausflüssen kommen, die oft unangenehm riechen. Aus der Scheide kann es auch zu Zwischenblutungen kommen.

Andere Symptome des Trippers, die bei Frauen auftreten können, sind wunde Stellen im Mund, Schwellungen der Harnröhre, anale Beschwerden, Ausflüsse aus dem Rektum, Bauchschmerzen und Schmerzen beim Sex.

Für beide Geschlechter gilt, dass sich die Gonokokken auch im Rachen ansiedeln können. Ein Symptom dafür kann Fieber sein. 

Wie wird eine Gonorrhoe diagnostiziert?

Wenn eines dieser Symptome auftritt oder der dringende Verdacht besteht, sich bei einer anderen infizierten Person angesteckt zu haben, sollte dringend ein Arzt aufgesucht werden. Dieser kann relativ unkompliziert testen, ob eine Infektion vorliegt. Nur wenn diese schnell behandelt wird, kann verhindert werden, dass mehr Menschen angesteckt werden und es zu gesundheitlichen Komplikationen kommt.

Die Gonokokken-Bakterien kann man erkennen, wenn man den Ausfluss aus der Harnröhre mikroskopisch untersucht. Der Arzt kann auch Abstriche von den Schleimhäuten der Scheide, des Gebärmutterhalses oder des Rachens entnehmen und untersuchen. Auch aus den Darmschleimhäuten kommt bei Analverkehr ein Abstrich infrage. Bei der Untersuchung ist es sinnvoll, dass der Arzt von mehreren Stellen einen Abstrich entnimmt, um eine sichere Diagnose über eine Infektion zu stellen. 

Der Gonorrhoe-Test für Zuhause

Da es vielen Menschen unangenehm ist, mit einen Verdacht auf Tripper zu einem Arzt zu gehen, gibt es auch die Möglichkeit, sich zu Hause selber zu testen. Dieser Heimtest kann in der Apotheke gekauft werden. Wenn er positiv ausfällt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch das eine Infektion mit der Gonorrhoe vorliegt. Dann sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden, um die Diagnose zu überprüfen. Stellt sie sich als richtig heraus, kann der Arzt die entsprechenden Medikamente verschreiben, die eine schnelle und effektive Behandlung der Gonorrhoe ermöglichen.

Liegt eine positive Diagnose für Tripper vor, sollten alle Personen mit denen man ungeschützten Sex hatte, benachrichtigt werden, damit sie sich auf Gonorrhoe untersuchen und wenn nötig behandeln lassen können. 

Wie kann man sich vor der Tripper-Übertragung schützen?

Um sich vor Tripper zu schützen sollte beim Anal- und Vaginalverkehr unbedingt ein Kondom verwendet werden. Auch beim Vorspiel sollte es bereits verwendet werden. Bei der Nutzung einen gemeinsamen Sexspielzeugs sollte vor jeder Weitergabe ein neues Kondom verwendet werden. Das Risiko sich mit Gonorrhoe zu infizieren, kann weiter sinken, wenn auch beim Oralverkehr ein Kondom benutzt wird.

Die Verwendung eines Kondoms verringert die Wahrscheinlichkeit sich mit Tripper zu infizieren. Einen hunderprozentigen Schutz bietet es aber nicht. Gonokokken sind sehr leicht zu übertragen, dass auch trotz geschützten Geschlechtsverkehrs eine Infizierung von Gonorrhoe möglich ist. Es ist daher wichtig, auf den eigenen Körper und seine Signale zu achten. Sollten Unsicherheiten oder ein Verdacht auf Tripper bestehen, ist es immer ratsam einen Arzt aufzusuchen. 

Gonorrhoe Therapie

Sollte eine Infektion mit einem Tripper vorliegen, ist das kein Grund zur Beunruhigung. Die Infektion lässt sich sehr gut und unkompliziert behandeln. Wichtig ist, dass die Infektion früh erkannt wird, sodass keine Spätfolgen von ihr auftreten können. Gonorrhoe wird mit speziellen Antibiotikas behandelt, die die Gonokken-Bakterien abtöten. Früher wurde dafür vorrangig Penicillin verwendet. Dagegen haben viele Bakterien aber inzwischen Resistenzen gebildet und es kommen andere Antibiotika wie Cephaloporine, Gyrasehemmer, Ciprofloxavin, Ofloxacin, Spectinomycin oder Levofloacacin zum Einsatz. Diese nimmt man häufig nur einmal ein, um die Infektion zu bekämpfen. Es ist auch möglich, eine einmalige Injektion von Ceftriaxon in den Muskel zu bekommen. Wichtig ist, sich bei der Einnahme der Antiobiotika, streng an die Vorgaben des behandelnden Arztes zu halten, um die Entwicklung von Resistenzen zu verhindern. Der behandelnde Arzt entscheidet auch, ob sich eine Injektion oder Tabletten für die Behandlung der Gonorrhoe eignen. Etwa eine Woche nach der Behandlung sind der Tripper und seine Symptome verschwunden. Bei ein ärztlichen Nachkontrolle sollte der Behandlungserfolg zur Sicherheit überprüft werden. Bis dahin sollte auf Geschlechtsverkehr verzichtet werden, da die Ansteckungsgefahr für den Partner zu groß ist.

Auch der Partner sollte sich auf Gonorrhoe untersuchen lassen. Wenn nötig muss er sich ebenfalls einer Behandlung unterziehen. Das ist sehr wichtig, da es sonst zu einem Ping-Pong-Effekt kommt. Ist einer der Partner infiziert, überträgt er den Tripper wieder auf den anderen.

Ist die Infektion schon weiter fortgeschritten und hat bereits zu Komplikationen geführt, reicht es nicht mehr aus, die Antibiotika als Tabletten einzunehmen. Die Betroffenen bekommen sie stattdessen intravenös über eine Infusion. Außerdem müssen sie die Antibiotika über einen längeren Zeitraum einnehmen. Bis eine Woche nach der letzten Dosis sollte auf Geschlechtsverkehr verzichtet werden.

Da Tripper anfangs mit Penicillin behandelt wurde, haben die Gonokokken inzwischen Resistenzen gegen das Penicillin gebildet und lassen sich damit nicht mehr effektiv behandeln. Deswegen wird Gonorrhoe inzwischen auch mit einer Kombination verschiedener Antibiotika behandelt. Durch diese Kombination verschiedener Antibiotika können die Bakterien effektiver bekämpft werden, sodass die Betroffenen schon nach einer Woche beschwerdefrei sind und nicht mehr fürchten müssen, andere Leute mit dem Tripper anzustecken.

Bei einer Gonorrhoe-Diagnose ist es wichtig, allen Geschlechtspartnern Bescheid zu geben. Das kann eine Hürde sein, weil Menschen sich nicht trauen, zuzugeben, dass sie unter Tripper leiden. Trotzdem ist es wichtig, dass sich Sexpartner untersuchen und gegebenfalls behandeln lassen, um Komplikationen zu verhindern. Da die Symptome von Gonorrhoe von vielen nicht bemerkt werden, kann es sonst sein, dass sie nicht früh genug behandelt wird und zudem weitere Menschen angesteckt werden. 

Was kann passieren, wenn man Gonorrhoe nicht behandelt?

Sobald der Verdacht einer Tripper-Infektion besteht, sollte eine gründliche Untersuchung von einem Arzt durchgeführt werden. Auf diesem Weg können die Spätfolgen der Gonorrhoe und Ansteckungen anderer Personen vermieden werden. Die Krankheit kann einfach behandelt werden. Da häufig keine Symptome auftreten, merken viele Infizierte gar nicht, dass sie eine Geschlechtskrankheit haben und lassen sich nicht behandeln. Das kann ernste gesundheitliche Konsequenzen haben. Falls ein Verdacht besteht, sollte eine Behandlung nicht hinausgezögert werden, um Komplikationen zu vermeiden.

Die Folgen einer unbehandelten Gonorrhoe können bei Männern und bei Frauen unterschiedlich sein. Bei Frauen kann der Tripper zu einer Entzündung der Gebärmutterschleimhaut, der Eileiter und der Eistöcke führen. Sie können schmerzhaften Entzündungen in der Beckengegend bekommen. Diese äußern sich durch Schmerzen im unteren Bauchraum, Fieber und Ausflüsse aus der Scheide. Sie können Fieber bekommen und sich unwohl fühlen. Diese Entzündung im Beckenbereich kann zu Fehlgeburten aufgrund von Eileiterschwangerschaften führen, die auch für die Mutter lebensgefährlich werden können. Frauen können auf Dauer unfruchtbar werden, wenn der Tripper nicht behandelt wird. Bei der Übertragung der Infektion auf das Neugeborene, können Säuglinge erblinden.

Wird die Gonorrhoe bei Männern nicht behandelt, kann es zu Komplikationen wie Entzündungen des Samenstrangs, von Samenbläschen und der Nebenhoden kommen. Die Nebenhoden sind meist nach einer Entzündung der Harnwege betroffen, weil sich die Bakterien erst in der Harnröhre und dann in den Hoden festsetzen. Die Symptome einer Nebenhodenentzündung sind Schmerzen im Hodensack. Dieser ist meist angeschwollen. Insgesamt verläuft die Entzündung sehr schmerzhaft. Beim Urinieren können verschiedene Komplikationen auftreten. Es kann zu schmerzhaften Ausflüssen aus dem Penis kommen und die Betroffenen haben häufiger das Gefühl, urinieren zu müssen. Auch Männer drohen unfruchtbar zu werden, wenn die Gonokokken sich ungehindert im Körper ausbreiten können.

In seltenen Fällem kann die Gonorrhoe bei Männern und bei Frauen über das Blut in den Körper gelangen und zu einer systemischen Infektion führen. In der Folge leiden Betroffenen unter Fieber, Gelenkentzündungen und sogar Herzklappenentzündungen. Sehr selten kann der Tripper dann auch zu einer Meningitis führen. Gonorrhoe kann außerdem das Risiko erhöhen, sich mit HIV anzustecken. Das liegt daran, dass die die Schleimhäute für HI-Viren durchlässiger sind und das Immunsystem des Körpers mit der Bekämpfung der Tripper-Infektion beschäftigt ist.

Um zu verhindern, dass diese Komplikationen auftreten, sollte bei dem Verdacht, unter einer Gonorrhoe-Infektion zu leiden, sofort ein Arzt aufgesucht werden. 

Kann man Medikamente gegen Gonorrhoe online kaufen?

Vielen Menschen kann es unangenehm sein mit dem Verdacht auf Tripper einen Arzt aufzusuchen, um sich untersuchen zu lassen. Dafür gibt es zwar keinen Grund, da Geschlechtskrankheiten jeden treffen können und eine frühe Behandlung sehr wichtig ist. Trotzdem wählen viele Betroffene in diesem Fall lieber den anonymen Weg über das Internet. Mit einem Heimtest ist es möglich zu Hause festzustellen, ob man infiziert ist. Fällt der Test positiv auf Gonorrhoe aus, versuchen viele Menschen Medikamente im Internet zu finden. Da Tripper mit Antibiotika behandelt wird, ist eigentlich ein Rezept von einem Arzt nötig, um die Medikamente zu bekommen.

Im Internet finden sich aber auch viele Angebote für rezeptfreie Medikamente gegen Tripper. Häufig unterliegen diese Präparate keinen Qualitätskontrollen und unterliegen nicht den Standards, die in Europa für Medikamente angewendet werden. Oft wirken die Fälschungen aus dem Internet nicht wie erwartet. Im schlimmsten Fall können sie gefährlich für die eigene Gesundheit sein. Es ist deswegen dringend zu empfehlen, dass bei Gonorrhoe ein Arzt aufgesucht wird. Nur so kann eine effektive und schnelle Behandlungs sichergestellt werden, um sich und anderen, keinen gesundheitlichen Risiken auszusetzen.

Quellen:

  1. Gonorrhö – Liebes Leben