Herpes ist eine durch ein Virus verursachte Krankheit. Die Infektion wird durch das Herpes-simplex-Virus (HSV) hervorgerufen. Es gibt zwei Arten des Virus, die die Schleimhäute und die Haut beeinträchtigen können. Der erste Typ – HSV Typ 1 – ist auch als Herpes labialis bekannt und befällt die Lippen und den Mundraum. Der zweite Typ – HSV Typ 2 – wirkt sich auf die Fortpflanzungsorgane aus und ist auch als Herpes Genitales bekannt.
Was ist auf dieser Seite?
Diese beiden Arten können Wunden verursachen, die als Bläschen am Mund, an den Lippen und an der Nase erscheinen. Die roten und geschwollen Blasen sind häufig sehr schmerzhaft. Wenn sie aufgehen, enthalten sie häufig Eiter. Wenn der Eiter aus den Bläschen entfernt wird, haben die Blasen das Aussehen einer Wunde. Sie hinterlassen aber, nachdem sie abgeheilt sind, keine Narben. Die Wunden sind schmerzhaft und sehen sehr unästhetisch aus. Sie verschwinden nach 14 Tagen von allein.
Neben dem Herpes, der im Gesicht auftritt, gibt es das Virus auch als sexuell übertragene Infektion, der den Ausbruch der Bläschen im Genitalbereich verursacht. Die Infektion mit dem Virus kann beim oralen, analen und vaginalen Geschlechtsverkehr erfolgen, wenn der kein Kondom benutzt wird, um sich zu schützen. Herpes Genitalis ist durch Fieberbläschen im Genitalbereich gekennzeichnet. Die kleinen roten Pickel sind mit Eiter gefüllt und können große Schmerzen bereiten.
Eine Infektion mit Genitalherpes muss nicht immer sichtbar ein. Die Geschlechtskrankheit kann asymptomatisch verlaufen. Es machen sich dann keine Symptome bemerkbar. Menschen können krank sein, ohne es zu wissen. Bis zu 80 Prozent der Betroffenen merken nicht, dass sie sich mit dem HPV infiziert haben.1 Das macht die Geschlechtskrankheit sehr gefährlich, weil sie unwissentlich andere Menschen anstecken können.
Das Virus wird nicht nur beim ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen. Für eine Infektion reicht Speichelkontakt wie bei einem Kuss. Für eine Ansteckung reicht es auch schon, einen verunreinigten Gegenstand anzufassen. Dann spricht man von einer Schmierinfektion. Für die Ansteckung reicht es dann, sich ein Handtuch zu teilen oder einen Bissen von einer Gabel zu kosten.
Die Herpes-Symptome – Herpesbläschen im Gesicht und im Genitalbereich
Eine Infektion ist häufig nicht offensichtlich und verläuft in vielen Fällen auch ganz ohne Symptome. Es gibt jedoch einige Symptome auf die man achten kann, wenn die Vermutung besteht, dass man sich mit dem Virus infiziert hat. Die ersten Anzeiche treten etwa 4 bis 7 Tage nach der Infektion auf.
Die häufigsten Symptome sind kleine rote Flecken. Diese treten entweder um den Mund und die Lippen auf oder an den Geschlechtsteilen und am Rektum. Die Stellen können jucken oder einen stechenden Schmerz verursachen und brechen in kleinen Abständen voneinander aus. Wenn sie punktiert werden, kann Eiter aus den Stellen austreten und es bildet sich Schorf auf den Wunden. Nach ungefähr 14 Tagen verschwinden die Wunden wieder von allein. Zusätzlich zu den Bläschen können weitere Symptome der Herpes-Infektion auftreten. Dazu gehören Fieber, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen und geschwollene Lymphknoten. All diese Symptome können Anzeichen für eine Infektion mit HPV sein. Sie treten aber nicht zwangsläufig bei allen Erkrankten auf.
Die Ausbrüche von Herpes dauern ungefähr 2 bis 3 Wochen an. Sie sind nicht gefährlich, können aber sehr schmerzhaft sein. Den Betroffenen sind die sichtbaren Fieberbläschen oft unangenehm. Beide Formen von Herpes sind eine dauerhafte Krankheit. Das bedeutet, dass der Virus ein Leben lang im Körper bleibt und es jederzeit zu Ausbrüchen kommen kann. Allerdings sind spätere Ausbrüche nicht mehr so schwerwiegend wie am Anfang und klingen meist schneller wieder ab. Es kommt trotzdem zu Rötungen, Bläschenbildung und es kann für die Betroffenen sehr schmerzhaft sein. Die Fieberbläschen bilden sich dann nach 5 bis 7 Tagen wieder zurück.
Die Symptome von Genitalherpes
Genitalherpes tritt häufig auf den Schleimhäuten und an den Fortpflanzungsorganen auf. Der Herpesausbruch kann in der Harnröhre, Vagina und im Rektum stattfinden. Wenn die Vagina betroffen ist, sind die Herpesbläschen häufig in der Vulva. Genitalherpes bei Männer tritt häufig in der Penisvorhaut auf.
Herpes labialis
Herpes liabialis wird oft durch den Herpes-Simplex-Virus Typ 1 verursacht. Er tritt in Form von schmerzhaften Blasen und Wunden an den Lippen, dem Zahnfleisch, dem Mund, der Zunge und im inneren der Mundhöhle auf. Wenn der Ausschlag ärztlich behandelt wird, kann er nach 7 bis 10 Tagen wieder verschwinden.
Herpes im Mund
Herpes, der im Rachen auftritt, wird als Herpes-simplex-Ösophagitis bezeichnet. Umgangssprachlich wird er auch Rachenherpes genannt. Diese Form ist eher selten und betrifft vorrangig Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, die zum Beispiel unter Krebs oder HIV leiden.
Diese Art des Herpes macht sich mit Bläschen in der Kehle bemerkbar. Wenn die Bläschen geöffnet werden, sondern sie Flüssigkeit ab und werden zu offenen Wunden. Die Betroffenen haben häufig Schwierigkeiten, zu schlucken und Nahrung aufzunehmen. Es ist schwierig, Herpes im Rachen zu diagnostizieren, weil die Symptome denen einer Kehlkopfentzündung ähneln. Häufig ist eine Biopsie nötig, um sie mit Sicherheit zu stellen.
Herpes in der Schwangerschaft
Schwangere Frauen, die mit dem Herpes-Virus infiziert sind, stellen nur selten eine Gefahr für ihren Säugling dar. Das Risiko, ihr Kind zu infizieren, ist minimal. Das liegt daran, dass in den letzten Wochen der Schwangerschaft Antikörper im Körper der Frau produziert werden, die das Baby vor einer Infektion schützen. Sie arbeiten im Körper des Neugeborenen auch nach der Geburt weiter als Schutz.
Trotz des geringen Risikos, dass die Herpes-Infektion an das Kind übertragen wird, ist eine ärtzliche Betreuung während der Schwangerschaft sehr wichtig, um einen Herpes-Ausbruch am Ende vor der Geburt zu verhindern. Treten die Fieberbläschen während den Wehen auf, erhöhen sich die Chancen, den Virus an den Säugling zu übertragen, dramatisch.
Wenn die Neuinfektion mit Herpes und der erste Hautausschlag vor der 26. Schwangerschaftswoche auftritt, erhöht sich das Risiko, das Baby zu verlieren. Bei einer Neuinfektion nach der 26. Schwangerschaftswoche steigt die Wahrscheinlichkeit, dass das Virus auf das ungeborene Kind übertragen wird. Der Körper hat innerhalb der kurzen Zeit nicht genug Zeit Antikörper gegen den Virus zu bilden, um den Embryo zu schützen. Um eine Infektion des Kindes zu verhindern, sollte vier Wochen vor der Geburt unter Beaufsichtigung eines Arztes der Virus behandelt werden. Die Chance Herpes auf den Säugling zu übertragen, sinken mit einem Kaiserschnitt im Vergleich zu einer natürlichen Geburt.
Verdacht auf Herpes – was tun?
Wenn eine Infektion mit HPV erfolgt ist, wird man den Virus nicht mehr los. Herpes ist eine tückische Infektion. Es ist möglich, dass Betroffene lange Zeit beschwerdefrei leben und gar nicht merken das sie den Virus in sich tragen. Die Symptome können sich dann ganz plötzlich manifestieren. Der Ausbruch der Fieberbläschen geschieht häufig in Zeiten von Stress, Müdigkeit, Angst oder bei übermäßigen Alkoholkonsum.
Bei den kleinsten Verdacht, dass eine Infektion vorliegt, sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden. Dieser untersucht den Körper dann auf Fiberbläschen und andere Anzeichen eines Ausschlag, die typisch für Herpes sind. Darüber hinaus fragt er nach anderen Symptome, um Herpes zu diagnostizieren. Werden Herpes-typische Wunden gefunden, kann die Wundflüssigkeit untersucht werden, um sicherzustellen, dass es sich tatsächlich um Fieberbläschen handelt. Wenn es keine äußerliche Anzeichen wie Bläschen oder Rötungen gibt, kann der Arzt eine Blutprobe entnehmen und auf HPV testen.
Auch wenn das Virus, das für Herpes verantwortlich ist, niemals aus dem menschlichen Körper verschwindet, kann man die Symptome sehr gut behandeln und die Schmerzen verringern. Dafür gibt es Medikamente, die von den Betroffenen eingenommen werden. Sobald eine Herpes-Infektion von einem Arzt diagnostiziert wurde, kann dieser Medikamente verschreiben, um so früh wie möglich mit der Behandlung zu beginnen. Die Medikamente verhindern, dass es zu Ausbrüchen kommt und verhindert die Ansteckung anderer Personen. Sollten doch Fieberbläschen auftreten, unterstützen die Präparate ein schnelles Abheilen.
Menschen, die regelmäßig unter Ausbrüchen leiden, können präventive Behandlungen bekommen, um sie zu verhindern.
Wie kann ich Herpes vorbeugen?
Der beste Schutz vor einer Infektion mit Genitalherpes ist es, ein Kondom zu verwenden, wenn es zum Geschlechtsverkehr kommt. Das gilt insbesondere dann, wenn es häufig zu neuen Sexualpartnern kommt, von denen man nicht weiß, ob sie infiziert sind. Kondome schützten gegen das Virus. Wenn man sich selber infiziert hat, treten Anzeichen dafür häufig zuerst während der Menstruation oder in Phasen mit viel Stress auf.
Sollte der Verdacht bestehen, eventuell mit Genitalherpes infiziert zu sein, ist es ratsam auf Geschlechtsverkehr vorerst zu verzichten, um sich und andere zu schützen.
Um eine Ansteckung durch eine Schmierinfektion zu verhindern, sollte nicht aus den gleichen Gläser getrunken oder das gleiche Besteck genutzt werden, von Personen, die einen Herpesausbruch mit Wunden im Gesicht haben. Außerdem sollte bei einem Ausbruch Körperkontakt vermieden werden, da die Viren so sehr schnell übertragen werden können.
Herpes-Medikamente – Tabletten und Cremes gegen Herpes
Nach einer Infektion mit dem Herpes-Virus, kann ein Arzt Medikamente verschreiben, um das Virus unter Kontrolle zu halten und Ausbrüche zu verhindern. Mögliche Medikationen sind Aclicovir, Acivir, Herpavir, Zovir und Vectavir. Aciclovir wird als Creme für einen Herpesausbruch im Genitalbereich und im Mundraum verwendet. Welche Medikation geeignet ist, um Herpes zu behandeln, entscheidet der behandelnde Arzt. Die Behandlung der Krankheit wird von der Krankenkasse übernommen, wenn ein Rezept vom Arzt vorliegt.
Paracetamol, Ibuprofen und Ketoprofen
Paracetamol und Ibuprofen kann man in Deutschland in geringeren Dosen rezeptfrei kaufen. Trotzdem ist bei der Einnahme Vorsicht geboten. Es ist sinnvoll den behandelnden Arzt um Rat zu fragen. Die Medikamente können rektal und oral eingenommen werden. Sie bekämpfen nicht die Ursachen von Herpes, sondern helfen, die Schmerzen zu lindern. Auch Ketoprofen wirkt gegen die Schmerzen und kann außerdem entzündungshemmend wirken. In geringer Dosis kann man es ebenfalls rezeptfrei kaufen.
Zovirax-Creme gegen Herpes
Zovirax ist eine Creme gegen Herpes, die in einer 2 g- und einer 10 g-Dosierung auf dem Markt gibt. Das Präparat kann man nur gegen Vorlage eines Rezepts kaufen. Es kann während einer Schwangerschaft angewendet werden. Die Creme mildert die Symptome von Lippen- und Genitalherpes. Sie wird fünfmal am Tag auf die von Fieberbläschen betroffenen Stellen angewendet. Die Behandlung erfolgt über 5 bis 10 Tage. Sie kann sofort nach den ersten Anzeichen für einen Herpes-Ausbruch genutzt werden. Von der Creme sind nur wenige Nebenwirkungen zu erwarten. Möglich sind aber zum Beispiel allergische Reaktionen, die zu Schwellungen des Gesichts, der Lippen und des Rachenraums führen können.2
Zovirax-Tabletten gegen Herpes
Neben der Creme gibt es auch Tabletten von Zovirax. Sie enthalten den Wirkstoff Aciclovir in einer Dosis von 200 mg oder 800 mg. Der Wirkstoff greift beide Typen des Herpes-simplex-Virus an. Er verhindert die Vermehrung des Virus, in dem er gesunde Zellen vor einer Infektion schützt. Trotzdem kann das Medikament das Virus nicht beseitigen.
Schwangere Frauen sollten mit einem Arzt klären, ob die Einnahme des Medikaments für sie geeignet ist. Wie bei der Zovirax-Creme sollten täglich 5 Tabletten eingenommen werden. Die Behandlung erfolgt über einen Zeitraum von 5 bis 10 Tagen. Das Mittel kann auch prophylaktisch eingenommen werden, wenn die Betroffenen jährlich unter mehr als sechs Ausbrüchen von Herpes leiden. In diesem Fall müssen zwei Tablette täglich eingenommen werden. Dosis und Dauer der Einnahme legt der behandelnde Arzt fest.
Nebenwirkungen der Tabletten können Kopfschmerzen, Erbrechen, Übelkeit und Durchfall sein. Selten können auch neurologische Störungen wie Verwirrtheit, Unruhe, Zittern, Krämpfe, Halluzinationen und Schläfrigkeit sein.
Zelitrex-Tabletten gegen Herpes
Dieses Medikament steht als 500 mg-Tablette zur Verfügung. Die Tabletten enthalten den Wirkstoff Valaciclovir, der verhindert das aktive Viren in die infizierten Zellen gelangen. Dadurch werden Ausbrüche verhindert. Die Tabletten werden nicht nur zur Bekämpfung verschiedener Herpesarten eingesetzt, sondern auch gegen Gürtelrose verwendet. Es ist auch für Kinder geeignet.
Für die Behandlung von Genitalherpes sollten täglich 2 Pillen über die Dauer von 10 Tagen eingenommen werden, sobald sich Anzeichen einer Infektion einstellen. Die Tabletten können auch zur Prävention von Herpesausbrüchen eingenommen werden. Dafür muss über den Zeitraum von 6 bis 12 Monaten täglich eine Tablette eingenommen werden. Wie lang eine Einnahme sinnvoll ist, kann der behandelnde Arzt entscheiden.
Häufige auftretende Nebenwirkungen sind Kopfschmerzen, Erbrechen, Übelkeit und Durchfall. Andere Symptome können Störungen des Nervensystems sein. Es kann zu Verwirrtheit, Anspannung, Zittern und Krämpfen kommen. In selten Fällen sinkt die Anzahl der weißen Blutkörperchen und es besteht die Gefahr eines Nierenversagens.3
Das ist eine Auswahl an Medikamente, die gegen Herpes eingesetzt werden können. Bei Unsicherheiten sollte ein Arzt konsultiert werden. Es ist außerdem wichtig, sich gründlich die Packungsbeilage durchzulesen, bevor die Prärate angewendet werden.
Kann ich Tabletten gegen Herpes online kaufen?
Menschen, die unter Herpes leiden, sind die unästhetischen Bläschen häufig sehr unangenehm. Sie kaufen ihre Medikamente daher nicht gern in der Apotheke und bevorzugen den diskreteren Weg über das Internet. Dort finden sich auch viele rezeptfreie Angebote für die Medikamente gegen Herpes, die es in Deutschland eigentlich nur mit einer Verschreibung vom Arzt gibt. Diese Angebote sind verlockend, weil man sich damit auch den Besuch beim Arzt spart. Allerdings können sie sehr gefährlich werden. Beidem Verdacht einer Herpes-Infektion sollte zur Sicherheit immer ein Arzt aufgesucht werden.
Medikamente gegen Herpes, die rezeptfrei im Internet angeboten werden, sind häufig Fälschungen, die nicht den entsprechenden Wirkstoff enthalten. Sie werden nicht auf Qualität geprüft und entsprechen nicht den deutschen Medikamentenstandards. Ihre Einnahme bleibt entweder wirkungslos oder führt zu schwerwiegenden gesundheitlichen Schäden.
Eine Herpeserkrankung muss niemanden peinlich sein. Es wird geschätzt, dass weltweit 67 Prozent aller Menschen von dem Virus betroffen sind. Bei dem geringsten Verdacht sollte ein Arzt aufgesucht werden. Nur so kann Herpes schnell, effektiv und sicher behandelt werden.
Quellen: