Einen Großteil ihrer Popularität hat die E-Zigarette ihrem Ruf als gesunde Zigarette zu verdanken. Die nikotinfreie E-Zigarette ist eine Art Kompromiss zwischen einem gänzlichen Rauchstopp und der giftigen herkömmlichen Zigarette. Da die elektronische Zigarette noch ein relativ junges Produkt ist, gibt es bisher wenig Erkenntnisse über Langzeitrisiken des Konsums wie zum Beispiel Krebs. Dass sie aber schädlicher ist als Nichtrauchen, lässt sich mit Sicherheit sagen.

Mit gewöhnlichen E-Zigaretten wird nicht geraucht, sondern sogenannter Liquid verdampft. Es findet also kein Verbrennungsprozess wie in einer herkömmlichen Zigarette statt. Die Hauptbestandteile des Liquids sind Propylenglykol, Wasser, Glyzerin und Ethanol. Bei der Erstanschaffung belaufen sich die Kosten der elektrischen Zigarette auf 25 bis 70 Euro. Die weiteren Kosten für die den Betrieb sind abhängig vom Verschleiß und der Pflege des Geräts. Trotzdem ist die Nutzung der E-Zigarette deutlich preiswerter als das Rauchen von richtigen Zigaretten. Alle Bestandteile lassen sich einfach online bestellen.

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Ist die E- Zigarette eine Alternative zum Rauchen?

Die E-Zigarette gibt es auch ohne Nikotin und man kann sie in diversen unterschiedliche Geschmacksrichtungen kaufen. Somit kann sie sich sowohl für die Reduzierung von physischen als auch psychischen Entzugserscheinungen eignen.

Als Nikotinsubstitution kann sie vor allen in den ersten Tages des Rauchstopps den kalten Entzug verhindern. Es besteht aber die Gefahr, dass auf Dauer keine Entwöhnung vom Nikotin stattfindet und die tägliche Dosis Nikotin nicht mehr über Zigaretten, sondern über die E-Zigarette zugeführt wird. Zudem könnten Raucher, während ihres Entzugs ihr emotionales Verlangen mit einer nikotinfreien E-Zigarette stillen, um auf die in einer Zigarette enthaltenen Giftstoffe zu verzichten. Es ist das Nikotin, das süchtig macht, aber es sind die über 4000 Giftstoffe in der Zigarette die letztendlich schädlich und die in der E-Zigarette nicht enthalten sind.

Erfahrungen mit der elektrischen Zigarette zur Raucherentwöhnung

Wissenschaftler der University of Auckland veröffentlichten im September 2013 eine Studie, in der sie untersucht hatte, inwiefern sich E-Zigaretten als mögliches Hilfsmittel zur Raucherentwöhnung eignen. Ihre Ergebnisse ergaben, dass nach der Verwendung der  E-Zigarette 7 Prozent der Probanden auch drei Monate nach dem Rauchstop nicht wieder mit dem Rauchen angefangen hatte.1 Das entspricht in etwa der Erfolgsquote von Probanden in der selben Studie, die ein Nikotinpflaster verwendeten oder Champix einnahmen.

Wie schädlich ist die E-Zigarette?

Keine wissenschaftlichen Studien gibt es darüber, inwieweit die E-Zigarette die Zahlen der Menschen verringert, die das Rauchen ganz aufgeben oder die zwar auf Tabak verzichten, aber mit der E-Zigarette weiterhin abhängig von Nikotin sind. Ebenso ist unklar, wie hoch die Anzahl vor allem von Jugendlichen ist, die durch das vermeintlich gesündere Image der E-Zigarette mit dem Rauchen anfangen. Und es gibt auch keine belastbaren Studien über die Langzeitfolgen vom E-Zigaretten-Konsum, da die E-Zigarette erst in den letzten Jahren auf den Markt gekommen ist. Auch die Frage wie gefährlich das Passivrauchen ist, bleibt offen.

Fakt ist aber, dass in einigen Liquids krebserregende Stoffe wie Formalaldehyd und das atemwegsreizende Propylenglykol enthalten sind, weswegen sowohl die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und das deutsche Krebsforschungszentrum vor dem Konsum der E-Zigarette warnen. Auch wenn die E-Zigarette nitkotinfrei geraucht wird, bleiben die schädlichen Stoffe im Liquid.

In Deutschland wird die E-Zigarette nicht als geeignete Form der Tabakentwöhnung empfohlen. Im Gegensatz zu einem Nikotinpflaster, dass den Stoff kontinuierlich abgibt, wird das Nikotin bei E-Zigarette analog zur Zigarette per Inhalation zugeführt. Sie ändert nichts an der bereits bestehenden Nikotinabhängigkeit. Auch ohne Nikotin ist die E-Zigarette schädlich für die Gesundheit. Deswegen ist sie keine gesunde Alternative zum Rauchen.

Die Gefahren der E-Zigarette für die Gesundheit

E-Zigaretten birgen die Gefahr einer Überdosis an Nikotin, weil das automatische Ende der Zuführung am Ende einer Zigarettenlänge nicht gegeben ist. Eine Nikotin Überdosis ist nur in ganz seltenen Fällen tödlich, kann aber zu Schwindelgefühlen, Muskelschmerzen, starkem Schwitzen, Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Herzrasen, erhöhter Speichelbildung und Bluthochdruck führen.

Die im Frühjahr 2014 verabschiedete Tabakrichtlinie des Europäischen Parlaments verpflichtet alle Mitgliedsstaaten einheitliche Qualitäts und Sicherheitsanforderungen für nikotinhaltige E-Zigaretten gestzlich zu verankern. Dazu zählen eine Obergrenze der Nikotinkonzentration im Liquid auf maximal 20mg pro 100 ml, Verpackungshinweise über die genauen Inhaltsstoffe des Liquids und ein Herstellernachweis über die Gebrauchssicherheit des Produktes.

Auch Kräuerzigaretten sind keine gesunden Zigaretten

Eine andere nikotinfreie Altermative zum Rauchen sind Kräuterzigaretten. Sie bestehen aus einer tabakfreien Kräutermischung und können einen Beitrag zur Raucherentwöhnung leisten. Die Kräuterzigarette hilft, die physische Abhängigkeit zu überwinden, da sie kein Nikotin enthält. Feste Rauchrituale müssen nicht aufgegeben werden. Die Kräuterzigarette ist allerdings keine gesunde Alternative zum Rauchen und sollte deshalb auch kein dauerhafter Ersatz für eine richtige Zigarette sein. Während der Verbrennung entstehen Schadstoffe wie Teer, die sich in der Lunge ablagern. Sie ist in Deutschland ausschließlich in Apotheken erhältlich.  

Wenn nach jahrelangem Rauchen, der Entschluss fällt, in ein rauchfreies Leben zu starten, dann sollte das Ziel sein, Gewohnheiten und Rituale so umzustellen, dass man komplett auf Zigaretten und E-Zigaretten verzichtet. Eine gesunde Alternative zur Zigarette ist die elektronische Zigarette auf keinen Fall. Zur Überwindung einer Nitkotinabhängigkeit gibt es zahlreiche, besser geeignete Möglichkeiten.

Quellen: 

  1. E-Cigarettes vs. Quit Smoking Aids – ACS